Handball-Bundesliga BHC will dem Heimpublikum einen positiven Abschluss bieten

Gegen Stuttgart bestreitet der Handball-Erstligist am Mittwoch das letzte Heimspiel einer außergewöhnichen Saison

BHC-Maskottchen Bergi konnte zuletzt in Düsseldorf erstmals in dieser Saison ein Heimpublikum anheizen. Am Mittwoch in Solingen wird es zum Saisonabschluss wieder so sein.

Foto: Fischer, Andreas H503840

800 Zuschauer dürfen am Mittwochabend ab 19 Uhr in der Klingenhalle dabei sein, wenn der Bergische HC den TVB Stuttgart empfängt (Restkarten: bhc06.de). „Es ist schön für die Fans und die Mannschaft – ein toller Abschluss“, sagt Trainer Sebastian Hinze anlässlich des letzten Heimspiels der Bundesliga-Saison 2020/21, die trotz aller Unwägbarkeiten am kommenden Sonntag wohl regulär zu Ende gehen wird. Am finalen Spieltag ist der BHC um 15.30 Uhr bei den Füchsen Berlin zu Gast. Sollte es nicht noch zu einer überraschenden Quarantäne kommen, werden alle Mannschaften 38 Partien absolviert haben. Ein Deutscher Meister wird gekürt, der vierte Absteiger neben Coburg, Essen und Nordhorn feststehen.

Der Bergische HC hat mit alledem nichts zu tun. Die Löwen stehen auf dem elften Rang mit drei Punkten Rückstand auf den Zehnten und einem Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger.

Dass die Motivation in den letzten beiden Partien schwinden könnte, ist unwahrscheinlich. „Es fällt vielleicht ein bisschen schwerer, sich aufzuraffen“, gesteht Spielmacher Linus Arnesson im Rückblick auf anstrengende Wochen. „Aber wir hatten nicht den besten Monat, so dass wir die Saison mit einem positiven Gefühl beenden wollen.“ Vor Zuschauern mache es zudem noch einmal besonders Spaß, betont der Schwede.

Weiter ohne
fünf Linkshänder

Gegen den TVB Stuttgart wird sich die personelle Situation im Vergleich zum 27:24-Erfolg in Coburg kaum ändern. Fünf Linkshänder fallen weiterhin aus, bei Lukas Stutzke, der sich eine Handverletzung zugezogen hat, besteht eine kleine Chance auf einen Einsatz. „Mit der Leistung, die wir in Coburg gezeigt haben, rechne ich mir auch für Stuttgart etwas aus“, sagt Coach Hinze, der vor allem die Systemtreue seiner Mannschaft lobte. „Dadurch hatten es die jungen Spieler leichter.“ Damit meint der 42-Jährige vor allem Alexander Weck, Renars Uscins sowie Julian Thomas. „Sie haben es richtig gut gemacht.“ Einzig in den letzten vier Minuten bemängelte der Trainer den Fokus seines Teams. „Davor war es überragend, aber die Schlussphase hat mir nicht gepasst.“ In dieser waren die Gastgeber von 20:27 auf 24:27 herangekommen.

Gegen Stuttgart wünschen sich Trainer und Spielmacher eine Anknüpfung an die 56 starken Minuten. „Wenn wir da sind, können wir jede Mannschaft schlagen“, ist Arnesson überzeugt. Beim TVB war es in der Rückrunde nicht mehr optimal gelaufen, so dass er kurzfristig sogar noch in den Abstiegskampf geraten war.

Die Schwaben hielten bei der HSG Nordhorn-Lingen dem Druck mit einer starken ersten Hälfte (17:11) eindrucksvoll stand und verabschiedeten sich nach dem 29:26 genauso schnell wieder aus der Gefahrenzone, wie sie angekommen waren. „Das war wirklich eine gute Vorstellung“, meint Hinze, der vom Stuttgarter System überzeugt ist. „Manchmal ist es fast eine 3:3-Abwehr.“ Gegen diese kann es zwar häufiger gelingen, zu freien Abschlüssen zu kommen, doch zwischen den Pfosten steht mit Johannes Bitter der Torwart-Routinier überhaupt. Offensiv überzeugt der Gegner durch die Rückraum-Linkshänder Viggo Kristjansson und Jerome Müller, die große Torgefahr ausstrahlen. Gleiches gilt für Adam Lönn und auch Dominik Weiß auf der anderen Seite. Nicht einsatzbereit ist Spielmacher Rudolf Faluvegi, sodass Max Häfner oft im Fokus steht.