Spiel gegen Füchse Berlin BHC will ersten Sieg im ISS Dome

Wuppertal/Düsseldorf · Gegen die Füchse Berlin gelang im Frühjahr bereits der erste Punktgewinn in Düsseldorf. Am Samstag soll es mehr werden.

 Der BHC wartet noch auf den ersten Erfolg in Düsseldorf. An Gegner Füchse Berlin hat vor allem Lukas Stutzke (3.v.r.) gute Erinnerungen.

Der BHC wartet noch auf den ersten Erfolg in Düsseldorf. An Gegner Füchse Berlin hat vor allem Lukas Stutzke (3.v.r.) gute Erinnerungen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Gerne erinnert sich Lukas Stutzke an die Füchse Berlin. „In der Hauptstadt habe ich mein erstes richtiges Spiel in der Bundesliga bestritten und auch gleich meine ersten beiden Tore gemacht“, sagt der Rückraumspieler des Bergischen HC. „So etwas vergisst man nie.“ Am 2. Dezember 2018 unterlagen die Löwen zwar 22:26, doch Stutzke – zu dieser Zeit noch mit Zweitspielrecht beim BHC – hinterließ bei seiner Premiere in größerer BHC-Rolle einen bleibenden Eindruck, der sich bis heute immer wieder nachhaltig bestätigt. Am Samstagabend ab 18.30 Uhr visiert der 22-Jährige mit seinem Team gegen die Füchse ein weiteres Novum an: einen Sieg im Düsseldorfer ISS Dome.

Acht Mal hat der BHC bislang in der Multikfunktionsarena in Rath gegen favorisierte Gegner gespielt und nur einen Punkt gewonnen. Im vorletzten Spiel vor dem Saisonabbruch im März 2020 trennten sich die Bergischen von den Berlinern 26:26. „Die Füchse sind immer schwierig einzuschätzen“, findet Lukas Stutzke. „Sie haben eine mega Mannschaft mit super Einzelspielern und sollten eigentlich das Zeug dazu haben, ganz oben mitzuspielen. Aber es ist auch in dieser Saison so, dass sie schon schlechtere Spiele gemacht haben.“

So gewann die Truppe zwar gegen Hannover und Wetzlar souverän, kam aber gegen Magdeburg deutlich mit 22:32 unter die Räder und hatte beim 26:31 im Auswärtsspiel gegen GWD Minden auch recht klar das Nachsehen. „Das ist absolut nachvollziehbar“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze. „Es gibt in Berlin viele neue Einflüsse und damit eine Menge neuer Möglichkeiten. Es braucht Zeit, bis jedem seine Rolle im System klar ist. Das Potenzial ist auf jeden Fall sehr, sehr groß.“

Coronatests bei Berlin
fallen negativ aus

In Jaron Siewert haben die Hauptstädter einen neuen Trainer, zudem sicherte sich der Club fünf hochkarätige Zugänge, darunter Lasse Andersson vom FC Barcelona. Der Rückraumspieler führt die interne Torschützenliste mit 29 Treffern an. Auf der Mittelposition kam Marian Michalczik von GWD Minden. Der Nationalspieler wurde allerdings positiv getestet und fällt zusammen mit Milos Vujovic coronabedingt aus. Da der Rest des Teams negativ blieb, wie ein Test am Donnerstag bestätigte, wird das Duell im ISS Dome stattfinden. Die Berliner wollen nach Quarantäne am Freitag noch einmal trainieren.

„Ob das ein Vorteil für uns ist, kann ich überhaupt nicht sagen“, betont Hinze. „Es kann ja auch sein, dass den Berlinern das Gefühl hilft, am Samstag nichts zu verlieren zu haben. Am Ende müssen wir an dem Tag den besseren Handball spielen. Dann werden wir auch gewinnen.“

Damit das gelingt, haben die Löwen die 27:32-Niederlage gegen den THW Kiel aufgearbeitet. „Es gibt Situationen, in denen wir steuern können, wie die Abwehr reagiert“, erklärt der Coach. „Gerade wenn es darum geht, mit dem Torabschluss zu drohen. Da haben wir manchmal zu deutlich gezeigt, dass wir eigentlich gar nicht werfen wollen. Das hat Kiel natürlich genutzt und es muss von uns verbessert werden.“ Einen entscheidenden Vorteil erhofft sich Hinze aber beim Tempospiel. „Hier sehe ich die Chance, ein Plus zu haben – auch wenn die Füchse in diesem Bereich viel besser geworden sind.“

Und Stutzke? „Lukas hat sich extrem positiv entwickelt“, sagt der 41-Jährige. „In der Abwehr macht er es jetzt schon überragend. Was für Qualitäten vorne noch in ihm schlummern, hat er zuletzt gegen Flensburg gezeigt (vier Tore binnen acht Minuten, d. Red). Er braucht noch etwas mehr Zutrauen.“ So wie vor knapp zwei Jahren in Berlin, als ihm seine ersten Bundesliga-Tore einen Schub gegeben haben. Der Premierentreffer trudelte übrigens abgefälscht, unhaltbar und glücklich an Torhüter Silvio Heinevetter ins Netz. Stutzke grinste damals auf dem Weg zurück in die Deckung. Ähnlich wäre es wohl auch am Samstag, falls der erste Sieg in der Landeshauptstadt gelingt – Dusel hin oder her.