Handball BHC hat in Minden großen Respekt vor Rambo und Zeitz

Wuppertal · Am Donnerstag steht das Duell gegen den Tabellen-Sechszehnten an. Vor dem Spiel ergibt sich ein verzerrtes Bild.

„Wir wollen am Ende vor Minden stehen, also auch in Minden gewinnen“, sagt BHC-Rückraum-Ass David Schmidt.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Lediglich drei Punkte hat GWD Minden an den ersten sechs Spieltagen der Handball-Bundesliga geholt und steht damit als 16. der Tabelle gerade so auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Das Bild dürfte jedoch verzerrt sein. „Sie hatten ein extrem schweres Auftaktprogramm. Wenn man die Ergebnisse mit unseren vergleicht, gibt es durchaus Parallelen“, sagt Sebastian Hinze, Trainer des Bergischen HC. Die Löwen sind am Donnerstagabend um 19 Uhr zu Gast in der Lübbecker Merkur-Arena.

Sowohl GWD als auch der BHC traten bisher gegen Hannover, Flensburg und Wetzlar an. Den Letztgenannten unterlagen beide, in Hannover holten die Löwen beim 30:30 einen Punkt, während Minden knapp mit 25:26 verlor. „Wir befinden uns mit GWD auf Augenhöhe“, weiß Hinze. „Am Donnerstag geht es um die Tagesform.“ Minden hat in der Folge bewiesen, dass sie auch gegen harte Brocken bestehen können. In Melsungen holte das Team von Trainer Frank Carstens beim 24:24 seinen ersten Punkt, gegen Berlin überzeugte es beim 31:26-Erfolg. Zuletzt in Kiel setzte es aber wieder einen Dämpfer (26:41). „Das darf man nicht überbewerten“, sagt BHC-Rückraumspieler David Schmidt. „In Kiel kann so etwas passieren.“ Grundsätzlich betont der 27-Jährige aber auch: „Wir möchten am Saisonende vor Minden landen, so dass wir die beiden Punkte auch auswärts mit nach Hause nehmen wollen.“ Beim Vergleich der Kader sieht Schmidt seine Löwen vorne. „GWD hat eine sehr gute erste Sieben. Unser Plus ist, dass wir einen breiteren Kader haben.“ Das sieht auch Hinze so: „Wir haben mehr Tiefe, aber das spielt meistens nur über die gesamte Saison eine Rolle und weniger in einem Spiel.“

Gefahr droht aus dem
Mindener Rückraum

In Christoffer Rambo verfügen die Mindener über einen überragenden Linkshänder im Rückraum. Mit 36 Treffern führt der Norweger die interne Torschützenliste an. „Ihm dürfen wir keine guten Abschlüsse geben, weil er ein Spieler ist, der Außergewöhnliches macht, wenn er gut in die Partie kommt“, betont Hinze. „Dazu haben sie mit Juri Knorr einen überragenden Mittelmann.“ Auf der linken Rückraumseite setzt Carstens mit Aljaksandr Padschywalau oft auf das spielerische Element, am Kreis ist Lucas Meister erste Wahl für den zum SC Magdeburg gewechselten Magnus Gullerud. Da Zugang Christoph Reißky mit einer Schulterverletzung langfristig ausfällt, verstärkten sich die Mindener kurz vor dem Saisonstart noch mal prominent: Christian Zeitz verfügt über die Qualität, um Rambo Pausen zu geben.

Dass die BHC-Abwehr auch am Donnerstag funktionieren muss, um für den Sieg in Frage zu kommen, ist selbstverständlich. Als Erfolgsfaktor hat der Coach aber insbesondere die eigene Angriffsleistung ausgemacht. „Wenn wir eine hohe Effektivität haben, werden wir auch den Mindener Gegenstoß und Positionsangriff in den Griff bekommen“, ist sich Hinze sicher. Die Abwehr ähnele stark der Hannoveraner Variante. „Sie haben defensiv ein sehr gutes Entscheidungsverhalten, das den Gegner oft vor Überraschungen stellt“, erläutert der Coach. „Das heißt, wir müssen mit voller Überzeugung den Weg zum Tor suchen. Wenn wir das nicht glaubhaft machen, stellen sie den Passweg zu, und der Ball ist schnell weg.“ Hinze kann wohl wieder auf Linus Arnesson zurückgreifen, der nach seiner Muskelverletzung wieder trainiert. Ohne Einschränkung trainiert hat Yannick Fraatz, der zuletzt mit einer Bänderdehnung passen musste.