Tennis Brüderpaar sorgt vor Lockdown für Furore

Wuppertal · Die Tennis-Talente Piet und Win Steveker vom SV Bayer punkteten sowohl national als auch international.

Piet Steveker wurde NRW-Meister der U16 und erreichte bei der U16-DM das Achtelfinale.

Foto: SV Bayer

Das Aussetzen des Wettkampfbetriebs in NRW trifft mit  Piet (16) und Win (17) Steveker vom SV Bayer Wuppertal auch die derzeit größten Talente in der Wuppertaler Tennisszene, die gerade dabei waren, auch auf Landesebene durchzustarten.   Während Win zur Zeit die Nummer 325 der deutschen Herrenrangliste (Rang 36 bei den Jungen U18) ist, belegt Bruder Piet Position 421 (Platz 17 in der männlichen Altersklasse U16).

Dem Aufstieg mit der 1. Herrenmannschaft in die Niederrheinliga und der Vizemeisterschaft in der höchsten deutschen Jugendspielklasse, der Niederrheinliga, waren für beide bis zum Lockdown noch erfolgreiche Wochen gefolgt. Zunächst gelang Piet der Sprung ins Finale bei den Niederrheinmeisterschaften in Essen bei den Jungen U16. Dort unterlag er im Entscheidungssatz Matthias Lofink (TC Kaiserswerth). Eine Woche später gelang ihm  die Revanche im Halbfinale der NRW-Meisterschaften, welche bei ETUF Essen ausgetragen wurden. Nach drei Siegen ohne Satzverlust, wartete mit dem Topgesetzten und Deutschlands Nummer zwei bei den Jungen U16, Marc Majdandzic, eine ganz schwere Aufgabe. Piet verlor den ersten Satz, steigerte sich aber mit  dem Rücken zur Wand und konnte den Spieß noch umdrehen – 6:7, 6:1, 6:2. Mit viel Selbstvertrauen reiste er in der Folgewoche mit dem TVN-Kader nach Ludwigshafen zu den deutschen Jugendmeisterschaften, wo er in der Altersklasse U16 startete. Nach einem soliden Zwei-Satz-Erfolg zum Auftakt musste er sich im Achtelfinale dann jedoch dem späteren deutschen Meister Liam Gavrielides beugen. „Ich bin trotzdem sehr stolz und blicke auf drei erfolgreiche Wochen zurück, auf die ich künftig aufbauen kann“, resümiert der 16-Jährige, der erst einige Wochen zuvor eine langwierige Kreuzbandverletzung auskuriert hatte. Im Endspurt der Sommersaison ging es für ihn dann noch nach Wetzlar, wo er in der Altersklasse U18 ungefährdet seiner Favoritenrolle gerecht werden konnte und das Turnier gewann. Die letzten beiden Turniere auf der roten Asche absolvierte er auf internationaler Ebene. Zuerst spielte er ein ITF (International Tennis Federation) Junior in Ingelheim, wo er aber schon in Runde eins in der Qualifikation scheiterte. Wesentlich erfolgreicher schnitt er in der Qualifikation in Offenbach ab. Hier belohnte er sich mit zwei souveränen Erfolgen und einem Nervenkrimi-Sieg mit dem Einzug ins Hauptfeld. Umso bitterer, dass das Turnier kurzfristig aufgrund einer COVID-19 Infektion im Teilnehmerkreis abgesagt wurde. Dem Frust zum Trotz meldete der Zehntklässler ein Herrenranglistenturnier in Essen, was sich als die „optimale Notlösung“ entpuppte. Er erreichte das Endspiel und sah sich dort mit Tim Hammes vom TC Bredeney seinem Trainingspartner beim Verbandstraining gegenüber. Nach einem Schlagabtausch auf Augenhöhe gewann Piet mit  4:6, 6:3 und 10:6 im Match-Tiebreak. Es war zugleich sein erster Turniersieg im Aktivenbereich (Herren der offenen Klasse).

Win Steveker erreicht auf Sand beim Herrenturnier in Essen das Finale und sammelte in der Halle  ITF-Punkte.

Foto: SV Bayer

Win Steveker ging auf der Zielgeraden der Sandplatzsaison beim Erwachsenenranglistenturnier in Mülheim an den Start, wo er bis ins Finale marschierte. Dort konnte er der deutschen Nummer 232, Luca Matteo Sobbe (TuS Ickern), nach zuvor drei kräftezehrenden Matches, zumindest im ersten Durchgang, in dem er Satzbälle vergab, Paroli bieten – 6:7, 1:6. Zu Beginn der Hallensaison stand für den 1,94-Meter-Hühnen die Qualifikation für ein ITF Junior in Overath an. Nach Siegen in Runde eins und zwei, musste er sich im Finale der Qualifikation einem an Position drei gesetzten Belgier im Entscheidungssatz geschlagen geben. Als Lucky Loser kam er dennoch ins Hauptfeld, wo ihm dann ein Sieg und sein erster Punkt für die ITF Junior Weltrangliste gelang. Im Achtelfinale war gegen Oliver Olsson, die deutsche Nummer eins im Jahrgang 2004, Endstation. Beim nächsten ITF Junior-Turnier,  wieder in Overath, spielte er sich  ohne Umwege ins Hauptfeld, scheiterte dort jedoch an seiner Auftakthürde. Trotzdem zeigte er sich zufrieden, angesichts von sechs Siegen und drei Niederlagen auf internationalem Level binnen einer Woche.