BHC führt Leipzig vor

Mit 32:18 gelingt dem Club beim selbst ernannten Aufstiegskandidaten ein beeindruckender Sieg und ist nun Erster.

Wuppertal. Als Sebastian Hinze am Samstagabend nach 28 Minuten in der neuen Leipziger Arena die erste, einzige und bei einer 17:8-Führung nicht einmal dringend notwendige BHC-Auszeit nahm, waren seine „Löwen“ bereits Tabellenführer der 2. Bundesliga.

Der bislang ungeschlagene TV Emsdetten hatte mit 23:26 bei der TSG Friesenheim verloren, die fehlenden sieben Tore auf das Selmanovic-Team hatte der BHC zu diesem Zeitpunkt bereits locker wettgemacht. „Habe ich nicht gewusst, hätte mich auch nicht interessiert“, maß der BHC-Coach der historisch ersten Tabellenführung in der eingleisigen 2. Liga auch nach Spielende wenig Bedeutung zu.

Um so stolzer war Hinze aber auf das Gesamtpaket, das sein Team in Leipzig abgeliefert hatte. Der SC DHfK ist immerhin eine Mannschaft, die sich das obere Tabellendrittel als Ziel gesetzt hat — und vom BHC bei einem der deutlichsten Auswärtssiege der vergangenen Jahre praktisch vorgeführt wurde.

Dabei lieferten die Bergischen eine taktische Meisterleistung ab, indem sie Leipzig aller Stärken beraubten. Deutlich wurde dies an den drei Auszeiten des Leipziger Trainers Uwe Jungandreas. Die erste nahm er nach gut zwölf Minuten, als die 5:1-Deckung mit besonderem Augenmerk auf BHC-Spielmacher Viktor Szilágyi angesichts eines 3:7-Rückstands gescheitert war. Nun sollte es die nächste offensive Variante mit zwei Vorgezogenen richten, aber das war bei der nächsten Auszeit (23.) angesichts eines 6:13-Stands genauso in die Hose gegangen.

Nach der Pause agierten die sonst von ihrem Gegenstoß-Spiel lebenden Gastgeber aus purer Not mit einer 6:0-Deckung. Und bei der dritten Auszeit (44., 14:26) hatten die Gastgeber bereits kapituliert und Jungandreas appellierte nur noch, sich nicht gänzlich abschlachten zu lassen.

Der Bergische HC unterband mit seinem konzentrierten Angriffsspiel die gefürchteten Leipziger Gegenstöße fast völlig. Die eigene 6:0-Deckung gegen den normalen Positionsangriff raubte den im Rückraum zwar emsig kreuzenden, aber wurfschwachen Gastgebern den letzten Nerv. Allen voran Max Weiß im Mittelblock und Mario Huhnstock im Tor — beide hatten im nahen Delitzsch selbst einmal unter Trainer Jungandreas gespielt.

Weiß dehnte seine überragende Abwehrleistung auch auf den Angriff aus, wurde mit acht Treffern vom Kreis und über den Gegenstoß zum besten BHC-Schützen.

Nummer zwei in dieser Statistik wurde Emil Berggren, der mit fünf Toren nach der Pause und starker Abwehrarbeit sein bislang bestes Spiel im Löwen-Trikot ablieferte.

Bis zum 31:15 (52.) gab der BHC gnadenlos Gas. Erst mit Hinzes Herausnahme von Weiß, Szylágyi und Kristian Nippes bekamen die Leipziger noch die Chance zu minimaler Ergebniskorrektur.