Handball Der BHC steigt auf in die stärkste Liga der Welt
Durch einen souveränen Sieg gegen den Wilhelmshavener HV kann der BHC den Aufstieg perfekt machen.
Wuppertal. Seit Freitag, 20.31 Uhr, ist es amtlich, woran seit Monaten niemand mehr zweifelt: Der Bergische HC wird in der Spielzeit 2018/19 wieder ein Mitglied der deutschen Handball-Oberklasse sein. Mit einem souveränen 35:22 (19:9) gegen den Wilhelmshavener TV setzten die Löwen den ersten Schlussstein auf eine bisher schon grandiose Saison. Sieben Spieltage vor dem Saisonende haben die Bergischen weiter 15 Punkte auf Platz drei, sind damit nicht mehr von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen.
Von Anfang an wurde klar, dass sich der BHC die Party nicht mehr verderben lassen wollte. Während die Löwen an diesem bedeutsamen Abend mit voller Kapelle auflaufen konnten, dabei waren auch die zuletzt angeschlagenen Kristian Nippes und Csaba Szücs sowie nach längerer Verletzung Jonas Dell, mussten die Wilhelmshavener gleich auf fünf Spieler verzichten. Darunter waren mit den Toptorschützen Kay Smits und Evgeny Vorontsov zwei ganz entscheidende Spieler. Gegen die aggressive 5:1-Deckung gingen die Gäste zwar mit 1:0 in Führung, fanden aber anschließend kaum noch Lösungen.
Jedem BHC-Spieler war die Entschlossenheit und absolute Konzentration anzumerken, angefangen von Christopher Rudeck, der in der ersten Hälfte sechs Paraden zeigte und nach der letzten in der letzten Sekunde, als ein Wilhelmshavener ihn mit einem langen Ball überlisten wollte, zum Lächeln sogar ein kleines Tänzchen zeigte. Pfeilartige Gegenstöße - Arnor Gunnarsson, Jan Artmann oder Milan Kotrc krachend abgeschlossen, waren ganz nach dem Geschmack der 2500 in der Halle. Die ersten Kracher hatte allerdings Fabian Gutbrod losgelassen, der bis zum 8:4 allein fünf Rückraumtreffer setzte.
Der BHC im Freudentaumel. Foto: D.Ullrich
Trainer Sebastian Hinze wechselte danach seinen Formationen, da alle Positionen doppelt stark besetzt sind, kein Problem, im Gegenteil der nächste Betrag zur völligen Überforderung der Gäste. Nach dem 26:11 durch den nächsten von Arnor Gunnarsso traumhaft sicher abgeschlossenen Gegenstoß, stand die Halle, was sich fortan bei fast jedem Treffer wiederholte. Nun wurde es vermutlich der leichtetest Saisonsieg, zumal der nach der Pause im Tor stehenden Bastian Rutschmann, Ball um Ball hielt. Warmmachen für die Aufstiegsovationen hieß es so langsam. Wobei Trainer Sebastian Hinze trotz des klaren Zwischenstandes immer noch jeden Fehler oder jede Aktion, die ihm nicht genügte, energisch ansprach. Dass sein BHC am Ende den gut möglichen höchsten Saisonsieg (das bleibt das 31:15 in Dessau) verspielte, dürfte ihn dabei weniger geärgert haben, als die Fehler, tat der anschließenden Feier aber natürlich keinen Abbruch. In der letzten Minute hielt es keinen in der Halle mehr auf seinem Platz, und mit einem Ringelrein, schalteten die Spieler gleich mit Abpfiff in den Partymodus. Aus den Boxen „We are the Champions“ erklang. Arnor Gunnarsson und Jan Artmann ließen die Sektflaschen sprudeln, ehe dann die neuen Aufstiegshemden übergestreift wurden und sich die Zuschauer in die Halle ergossen um ihren Helden noch näher zu sein.
BHC: Rudeck, Rutschmann (ab 30.) — Bettin (4/3), Darj (1), Petrovsky (1), Dell, Gunnarsson (6), Nippes, Majdzinski (2), Kotrc (2), Artmann (3), Babak (1), Szücs, Gutbrod (7), Arnesson (3), Criciotoiu (4).
Wilhelmshaven: Doden, Lipke — ten Velde, Maas (1), Lehmann (1), Kalafut (1), Postel (1), Köhler (1), Kozul (3), Wolterink (2), Schwolow (9/4), Drechsler (3).
Spielfilm: 5:2 (8.), 5:4 (9.), 8:4 (12. Auszeit WHV), 13:6 (22.), 17:8 (29., Auszeit BHC), 19:9 (30.) - 23:10 (36.), 28:11 (41.), 32:17 (52.)
Siebenmeter: 4/3 - 5/4
Zeitstrafen: 6 min - 4 min
Schiedsrichter: Thomas Kern, Thorsten Kuschel
Zuschauer: 2537 (ausverkauft)
Nächstes Spiel: TV Emsdetten - Bergischer HC, Sonntag, 22. April, 17 Uhr.