BHC gelingt der Befreiungsschlag
Spielweise beim 34:22 in Emsdetten überzeugt. Balingen nun zwei Punkte dahinter.
Wuppertal. „Oh, wie ist das schön“, sangen die gut 300 mitgereisten BHC-Fans am Samstagabend nach dem 34:22-Kantersieg ihrer Löwen beim TV Emsdetten in der Emshalle, die sich ansonsten schnell geleert hatte. Dabei war es nicht nur ein überzeugender Auftritt von der ersten bis zur letzten Minute, sondern auch ein überaus wichtiger Erfolg im Abstiegskampf, wie sich eineinhalb Stunden später herausstellte.
Da hatte nämlich Verfolger Balingen in Göppingen ein 25:25-Unentschieden erkämpft, das die Süddeutschen bei einer BHC-Niederlage an den Bergischen vorbeigebracht hätte. So aber hat der BHC wieder zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz und ein nur noch um sechs Treffer schlechteres Torverhältnis.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Mannschaf, trotz der jüngsten Negativ-Bilanz intakt ist und Trainer Sebastian Hinze die Möglichkeiten seines Teams richtig einsetzt, dann wurde er am Samstag geliefert. „Ich bin überglücklich, dass uns die schwierige Aufgabe hier so gut gelungen ist“, sagte Hinze nachher.
Seine Spieler und er wussten, dass die bereits abgestiegenen Emsdettener jede kleine Möglichkeit genutzt hätten, den langjährigen Rivalen wieder mit in die zweite Liga zu reißen. Doch nur zweimal durften die wie immer in giftgrün gekleideten Hausherren hoffen, noch einen Achtungserfolg zu landen. Erst holte der TVE nach einer Zeitstrafe gegen Max Weiß einen 1:4-Rückstand auf, dann kämpfte er sich, nachdem der BHC wieder auf 14:8 weggezogen war, noch einmal auf 12:14 heran. Die Emshalle wurde kurzzeitig „zur grünen Hölle“.
Das war es aber dann auch, weil Fabian Gutbrod und Kristian Nippes im Rückraum einen Sahnetag erwischt hatten und die BHC-Abwehr um ihre Mittelmänner Weiß und Michael Hegemann mit unermüdlicher Arbeit die Emsdettener Offensive gut im Griff hatte. Hinzu kam eine tadellose Leistung von Torwart Björgvin Gustavsson.
Sensationell allerdings wie Gutbrod die Kugel immer wieder aus zehn bis zwölf Metern in die Maschen knallte. Arnor Gunnarsson diesmal als sicherer Siebenmeterschütze und Alex Oelze, der Regisseur Viktor Szilágyi intelligent vertrat, nachdem dieser nach 13 Minuten nach einem Zusammenstoß mit Platzwunde am Kinn zunächst herausmusste, waren weitere Trümpfe. Szilágyi hätte nach Behandlung in der zweiten Hälfte wieder zur Verfügung gestanden, doch seine Kollegen gaben keinen Anlass für einen Wechsel, zwangen den Gegner in die Knie und ließen nicht locker.