Handball BHC setzt auf Trotzreaktion

Handball: Im Kellerduell gegen Lemgo sinnt der Erstligist nach der Schlappe von Gummersbach auf Wiedergutmachung.

Foto: Fischer

Wuppertal. Abstiegskampf pur ist angesagt, wenn der Tabellen-13. der Handball-Bundesliga, TBV Lemgo, morgen um 19 Uhr in der Solinger Klingenhalle beim Tabellen-17. Bergischer HC antritt. Die Löwen schöpfen ihre Motivation allerdings nicht nur aus er Tatsache, dringend punkten zu müssen, zumal an diesem Wochenende weitere Teams aus dem Tabellenkeller gegeneinander antreten. „Wir wissen, dass wir am vergangenen Samstag gegen Gummersbach einen Riesensch. . . gespielt haben, da ist es für uns Pflicht, uns gegen Lemgo zu zerreißen“, kündigt Linksaußen Cristian Hoße eine Trotzreaktion an.

Natürlich sei man im Training nicht zur Tagesordnung übergangen und habe die Fehler knallhart angesprochen. „Danach war aber der Fokus voll auf Lemgo gerichtet, die Mannschaft zeigt eine sehr gute Trainingsmoral“, sagt Trainer Sebastian Hinze und ist sicher, dass Lemgo zu den Teams gehört „die wir schlagen können, wenn wir unser volles Leistungsvermögen ausschöpfen.“

Positive stimmt Hoße auch, dass die Mannschaft in dieser Saison in der Klingenhalle noch nicht verloren hat, dort alle der bisher nur fünf Punkte einfuhr. Die wichtige Zuschauerunterstützung weiterhin sicher. Gestern gab es nur noch 200 Karten für das Spiel.

Ein Handicap muss der BHC allerdings noch verkraften. Mit Rechtsaußen Arnor Gunnarsson fällt nach den Langzeitverletzten Viktor Szilágyi und Maximilian Hermann der dritte Spieler aus. Der Isländer hatte sich gegen Gummersbach an der Wurfschulter verletzt und fällt mit Einriss der Supraspinatus-Sehne bis zum Jahresende aus.

Sebastian Hinze nimmt diese Nachricht fast schon stoisch hin. „Dann muss ihn eben Nils Artmann ersetzen. Er hat schon bewiesen, dass er das kann.“

Ein hochemotionales Spiel wird es für Lemgos Trainer Florian Kehrmann, der bis 1999 für Solingen spielte, dann zum TBV wechselte, bei dem er zum Nationalspieler und Weltmeister 2007 reifte. Im vergangenen Jahr führte er als Trainer Lemgo aus fast aussichtsloser Position noch zum Klassenerhalt. Diese Saison sieht es punktmäßig besser aus. „Wir sind aber noch nicht über den Berg“, sagt er und will auch an alter Wirkungsstätte punkten. Mit dem Ex-Cronenberger Andrej Kogut, der neuer Mittelmann ist, bringt Lemgo einen weiteren „guten Bekannten“ mit.