BHC verliert die Tabellenführung und eine Menge Respekt
Bei der 26:31-Niederlage in Neuhausen ergibt sich der Bergische HC viel zu früh in sein Schicksal.
Wuppertal/Neuhausen. Es war ein deprimierendes Osterwochenende für die Zweitliga-Handballer des Bergischen HC. Mit 26:31 (12:16) wurde der Aufstiegsaspirant beim TV Neuhausen nach allen Regeln der Kunst demontiert. Da Hüttenberg zeitgleich in Groß-Umstadt gewann, fiel der BHC in der Tabelle vier Spieltage vor Saisonende wieder auf Rang zwei zurück.
Es ist ein herber Rückschlag im Aufstiegsrennen und das nicht nur wegen der Niederlage an sich. Dass der BHC in Neuhausen absolut chancenlos war, enttäuschte die etwa 50 Löwen-Fans, die bei schönstem Osterwetter selbst 850 Kilometer (hin und zurück) auf der Autobahn nicht gescheut hatten.
Schon bei der ersten Aktion der Partie brandete riesiger Jubel in der gefürchteten Hofbühlhalle auf. Und das nur, weil Neuhausens Fabian Gutbrod einen Torwurf von BHC-Kreisläufer Hendrik Pekeler verhindert hatte. Der Hexenkessel brodelte. Motiviert bis in die Haarspitzen, mit 110 Prozent Körpereinsatz und unglaublicher Leidenschaft fightete der Tabellensiebte für seinen Traum von der eingleisigen 2. Liga.
Der BHC ließ sich trotz klarer körperlicher Überlegenheit auf fast allen Positionen von der aggressiven Neuhäuser 3-2-1-Abwehr den Schneid abkaufen, produzierte zu allem Überfluss auch noch Stürmerfouls. Alleine drei Stück waren es in den ersten zwölf Minuten.
Der Angriff ohne Durchschlagskraft, in der Abwehr immer wieder überrumpelt und oftmals ohne Unterstützung der Nebenleute — so nahm das Unheil seinen Lauf. Beim 1:6 (12.) zog BHC-Trainer HaDe Schmitz schon früh die grüne Karte.
Doch lediglich die Einwechslung von Runar Karason (für den völlig wirkungslosen Jiri Vitek) hatte einen positiven Effekt. Gegen seine Würfe aus der zweiten Reihe hatten die Hausherren kein Rezept parat. Eingeleitet von drei Karason-Treffern in Folge war der BHC drei Minuten vor der Pause beim Stand von 11:13 scheinbar zurück im Spiel. Als dann aber eine zweiminütige Überzahlphase mit 0:2 verloren ging und BHC-Keeper Jan Stochl mehrfach ganz schlecht aussah, wuchs der Rückstand wieder auf vier Treffer an.
Richtig bitter wurde es im zweiten Durchgang. Mit einem gelungenen Kempa-Trick zum 19:12 und einem Pass hinter dem Rücken, den Linksaußen Marcel Schiller zum 20:13 versenkte, düpierte Neuhausen den Ligafavoriten. Und als TVN-Torwart Milos Slaby dann nach spektakulärer Parade auch noch den Tempogegenstoß zum 21:13 einleitete, hielt es die Fans vor Begeisterung nicht mehr auf ihren Sitzen. Obwohl noch 22 Minuten zu spielen waren, blieb ein Aufbäumen des BHC völlig aus. Die Bergischen ergaben sich stattdessen in ihr Schicksal.