Handball-Bundesliga Aufsteiger BHC feiert Schützenfest

Mit 35:26 (19:14) gelingt den Erstliga-Handballern gegen Erlangen der zweite Heimsieg.

In den letzten Minuten der ersten Hälfte schaffte der BHC mit einer guten Abwehr vor Torwart Rasmus Ots die Wende und begeisterte danach.

Foto: Christian Beier

Wuppertal. Der Bergische HC bleibt bei seiner Rückkehr in die erste Bundesliga zu Hause eine Macht. Beim 35:26 (19:14)-Sieg gegen den HC Erlangen demonstrierte die Mannschaft von Sebastian Hinze am Mittwochabend in der Solinger Klingenhalle beeindruckend ihre Heimstärke.

„Das ist ja mal ein Klasse Spiel“, freute sich Madeline Wiesen schon zur Pause. „Ganz schon intensiv“, befand Sandra Keßeler, die selber Fußballerin ist. Obwohl die beiden Solingerinnen da schon vom Einsatz und Engagement des BHC begeistert waren, dürften sie von dem Feuerwerk, das Arnor Gunnarsson und seine Nebenleute abfeuerten ebenso beeindruckt gewesen sein.

So deutlich der Sieg am Ende auch ausfiel, so schwer war für den BHC der Start in die Partie. Denn obwohl die Bergischen schon in der ersten Hälfte aus dem Spiel heraus kaum etwas zuließen, lief die Truppe um den im späteren Spielverlauf überragenden Regisseur Tomas Babak fast über 20 Minuten hinter einem Rückstand her. Immer wieder kamen die in Rot spielenden Erlanger zu einfachen Treffern aus der zweiten Reihe.

Sowohl Christopher Rudeck als auch der in der 14. Minute in die Partie gekommene Rasmus Ots schienen gegen die Würfe von Nikolai Link und Dominik Mappes kein Mittel zu finden. Erst als Sebastian Hinze beim 10:11-Rückstand die grüne Karte für eine Auszeit zog und sein Team neu justierte, bekamen die Löwen die Gäste immer besser in den Griff.

Die erste BHC-Führung zum 14:13 (Jeffrey Boomhouwer) in der 23. Minute löste beim BHC sichtbar die Blockade. Weil auch Ots im Tor jetzt einige Paraden zeigte, gingen die Gastgeber mit einer deutlichen 19:14-Führung in die Kabine.

Nach dem Wiederanpfiff ließen die Löwen dann nichts mehr anbrennen und bauten ihre Führung immer wieder aus. Da störte es auch nicht, dass Christoph Steinert anfangs nach Belieben traf. Auch von einigen Zwei-Minuten-Strafen und der Roten Karte gegen Maciej Majdzinski, der sich nach einem verbissenen Zweikampf von seinem Gegenspieler, der ihn am Boden klammerte, mit einem leichten Ellenbogencheck löste, ließen sich die Bergischen nicht mehr beirren. Sie spielten sich phasenweise geradezu in einen Rausch.

Neben Tomas Babak, der wohl eines seiner besten Spiele im Trikot des BHC machte und mit sieben Treffern am Ende bester Schütze war, düpierte auch Zugang Daniel Fontaine die Gäste immer wieder aus dem Rückraum, der beim BHC zuletzt in Hannover wenig durchschlagskräftig gewesen war.

„Das war eine perfekte zweite Hälfte. Wenn wir es schaffen, diese Stärke immer so zu demonstrieren, dürften wir eine sorgenfreie Saison haben“, sagte ein sichtlich zufriedener Arnor Gunnarsson, der sich gefühlt bei jedem Fan für die tolle Unterstützung bedankte und alle Fotowünsche erfüllte. Da war es auch nur eine Randerscheinung, dass der Isländer gegen Erlangen seinen ersten Siebenmeter in dieser Saison verwarf - wohl gemerkt beim 18. Versuch!

Klingenhalle glich vor allem in der zweiten Halbzeit einem Hexenkessel, obwohl sie mit 1822 Zuschauern erneut bei weitem nicht ausverkauft war. Keine Frage, dass der Bergische HC samt seiner Zuschauer eine gelungene Rückkehr ins Oberhaus gefeiert hat. Die tolle Stimmung in der Halle wurde auch im Livekommentar des Reporters vom Bezahlsender Sky mehr als nur einmal gelobt.

„Wir haben heute eigentlich keinen Ball verschenkt und in Halbzeit zwei einfach weitergemacht. So kommt auch die Höhe zustande. Insgesamt haben wir ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht“, lobte Hinze sein Team.