Handball-Bundesliga BHC will auch Hannover ärgern

Handball-Bundesliga: In Hannover ist der Aufsteiger am Sonntag klarer Außenseiter.

Foto: Ulli Preuss

Wuppertal . Im zweiten Saisonspiel nach der Rückkehr in die Handball-Bundesliga steht der Bergische HC am Sonntag vor einer hohen Auswärtshürde. Beim letztjährigen Tabellen-Sechsten TSV Hannover-Burgdorf hängen die Trauben hoch, wie die Niedersachsen in der vergangenen Spielzeit mit einer Heimbilanz von 31:3-Punkten unter Beweis stellten. „Umso wichtiger ist es für uns, dass wir am vergangenen Sonntag mit einem Sieg gestartet sind, so können wir etwas gelassener nach Hannover fahren“, unterstrich Geschäftsführer Sport, Jörg Föste, den Wert des 27:23-Auftaktsiegs über die Eulen Ludwigshafen.

Das gibt ein gutes Gefühl, doch um auch in Hannover etwas holen zu können, wird sicher eine weitere Steigerung nötig sein. „Hannover ist klarer Favorit für Sonntag, aber Chancen hat man immer. Dafür müssen wir allerdings alles umsetzen, was wir uns vornehmen und dürfen nur extrem wenige Fehler machen“, sagt BHC-Abwehrchef Czaba Szücs. Für den 2,03-Mann ist es nach zwei Jahren eine Rückkehr in seine alte Heimat. Schließlich trug er bis 2017 sechs Jahre lang das Trikot der Recken, auch wenn er im letzten Jahr verletzungsbedingt kein Spiel hatte bestreiten können. „Ich habe dort noch viele Freunde und auch noch Kontakt mit einigen“, so Szücs. Im Vorfeld der Begegnung habe man aber nicht über das Spiel, sondern lediglich darüber kommuniziert, ob man am Abend vorher mal zusammen einen Kaffee trinken könne. Das fällt aber aus, weil der BHC erst am Spieltag anreist und Szücs gleich nach dem Spiel mit der Mannschaft zurück ins Bergische fährt. Am Mittwoch steht in der Klingenhalle gegen Erlangen schon die nächste Partie an.

Nicht nur Szücs schätzt die Mannschaft der Recken deutlich stärker ein als die, die er vor zwei Jahren verlassen hat. Damals hatte der BHC die Niedersachsen bekanntlich in seinem letzten Spiel klar geschlagen, den Abstieg aber dadurch nicht mehr vermeiden können. „Wir müssen extrem flexibel sein“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze und schwärmt nicht nur von der Klasse der Einzelspieler um Kapitän Kai Häfner (fehlte beim Auftakt in Gummersbach noch wegen einer Bauchmuskelzerrung), sondern vor allem von der Abwehr der Niedersachsen. „Sie können gleich drei, vier unterschiedliche Systeme spielen“, so Hinze, der das als Ausdruck der spanischen Handballschule erkennt. Schließlich hat Burgdorf mit Carlos Ortega und dem ehemaligen Berliner Bundesligaspieler Iker Romero ein spanisches Trainergespann. Hinzu kam zur neuen Saison Linksaußen Cristian Ugalde, der in der Schlussphase gegen Gummersbach mit drei Ballgewinnen zu einem der Garanten für den knappen 26:25-Erfolg geworden war. „Selbst an einem schlechten Tag wie an diesem sind sie so schlau, dass sie eine solche Partie noch umbiegen können“, resümiert BHC-Coach Hinze, der seine Spieler am Donnerstagvormittag mit einer ausführlichen Videoanalyse auf den Gegner eingestellt hat. Dabei wird er sicher nicht nur auf den sechsfachen Torschützen Morton Olsen, sondern auch auf Ex-Löwe Fabian Böhm und Mittelmann Pavel Atmann hingewiesen haben, der nach einem Jahr Verletzungspause nun wie ein Neuzugang seine Klasse ausspielen kann und den Hinze „einen meiner Lieblingsspieler“ nennt. Überhaupt sei Hannover auf fast jeder Position extrem torgefährlich.

Die größte Torgefahr beim BHC war gegen Ludwigshafen von der rechten Seite mit Arnor Gunnarsson und Maciej Majdzinski (jeweils sechs Feldtore) ausgegangen, wobei Hinze hervorhebt, dass das von der linken Seite auch sehr gut vorbereitet worden sei. Für Hannover, verspricht Hinze, werde man sich sicher auch etwas überlegen.