Rekordsieg: BHC in Wurflaune

Mit dem 47:25 gegen Obernburg verteidigen die Bergischen die Tabellenspitze und tun noch etwas für das Torverhältnis.

Wuppertal. Einen regelrechten Kantersieg feierte am Samstagabend Handball-Zweitligist Bergischer HC. Im Duell des Spitzenreiters gegen das abgeschlagene Schlusslicht Tuspo Obernburg hieß es vor 1300 zufriedenen Zuschauern in der Bayer-Halle am Ende 47:25 (20:9). Es war nicht nur der höchste Saisonsieg, sondern sogar der höchste Erfolg der Vereinsgeschichte. Im Fernduell mit Verfolger Hüttenberg behauptete der BHC damit seinen Ein-Punkte-Vorsprung. Da der Tabellenzweite gegen Rheinhausen aber mit 30:16 ebenfalls deutlich gewann, bleibt der BHC in Sachen Tordifferenz noch mit 14 im Hintertreffen.

Nach der Schlappe von Korschenbroich war Obernburg ein dankbarer Aufbaugegner. Beim ersatzgeschwächten Schlusslicht ist nach einer ordentlichen Hinrunde inzwischen endgültig die Luft raus. Zum vierten Mal in den jüngsten fünf Spielen kassierten die Süddeutschen 40 oder mehr Gegentore. Das Heimspiel in der vergangenen Woche gegen Erlangen war mit 19:37 ebenfalls wenig schmeichelhaft verloren gegangen.

Der BHC benötigte erst eine gewisse Anlaufzeit, um auf Touren zu kommen. Nach Alexander Oelzes verworfenem Siebenmeter und 0:2-Rückstand, führte der BHC nach 16 Minuten lediglich mit 8:5. Die Deckung spielte zu passiv, ließ sich zu oft von Schlagwürfen der körperlich unterlegenen Gäste (vier A-Jugendliche im Kader) überraschen. Im Angriff setzten beim BHC vor allem zwei Leute die Akzente: Hendrik Pekeler war am Kreis — wenn überhaupt — mal wieder nur mit unfairen Mitteln zu stoppen. Und Simon Kluge lief blitzschnelle Gegenstöße über die rechte Seite und verdiente sich sogar ein Extralob von Trainer HaDe Schmitz. „Simon hat heute den Charakter gezeigt, der ihn und die Mannschaft auszeichnet. Er ist mit seiner Einstellung immer ein absolutes Vorbild gewesen. Deshalb freut es mich besonders, dass er eine so gute Partie abgeliefert hat“, sagte der Coach über den 26-Jährigen, dessen Vertrag nicht verlängert wird.

Nach einer Elf-Tore-Führung zur Pause, erwischte der BHC einen absoluten Traumstart in Durchgang zwei. Innerhalb von sechs Minuten sorgten Kluge (2), Pekeler (2) und Kenneth Klev (3) für einen 7:0-Lauf und schraubten das Ergebnis auf 27:9 in die Höhe. Im Angriff zeigte der BHC nun phasenweise Spielwitz, und der eingewechselte Runar Karason (dessen Vertrag nur im Fall des Aufstiegs verlängert werden könnte) ließ ein paar erfolgreiche Geschosse aus der zweiten Reihe ab. In der Deckung fehlte jedoch die letzte Konsequenz, sonst hätte der Rekordsieg sogar noch höher ausfallen können.