BHC zeigt sich selbstkritisch: Vorne den „Deckel“ nicht draufgemacht
BHC nach dem Erfolg selbstkritisch. Jan Stochl: 32 Gegentore sind zu viel.
Wuppertal. Mit einem gehaltenen Siebenmeter und zwei weiteren Paraden fügte sich Jan Stochl nach seinem Wechsel für Mario Huhnstock glänzend ein. Die insgesamt 32 Gegentore konnte aber auch der Tscheche nicht verhindern. „Das ist natürlich zu viel“, meinte der Schlussmann, dem ein Maximilian Weiß gerade im Spiel gegen den Kreisläufer fehlte.
Absoluter Aktivposten beim Bergischen HC war Kristian Nippes, der aus der Sicht von Saarlouis’ Trainer Goran Suton auch an der entscheidenden Szene beteiligt war. Mit dem Tor zum 30:27 holte Nippes eine Zeitstrafe. „Das war die Entscheidung“, erklärte Suton.
Nippes selbst empfand das Tempospiel in den eigenen Reihen lange Zeit durchaus als okay, auch die Angriffsquote. „Wir haben hinten die Tore gekriegt und vorne den Deckel nicht drauf gemacht“, sah der 25-Jährige insgesamt keine Gefahr, dass die Partie kippen konnte. „Ein größeres Polster wäre mir aber lieber gewesen.“ Viel zu tun hatte Nippes mit dem erst 16-jährigen Trainer-Sohn Tim Suton, der seinen Hang zur Theatralik mit gellenden Pfiffen bezahlen musste. „Ein Super-Talent“, befand Ex-BHC-Coach Raimo Wilde zurecht über den Jugend-Nationalspieler.
„Ihr seid das Herz dieses Vereins“, schrieb Jörg Föste im BHC-Programmheft „Löwenherz“ und lieferte einen weiteren Beweis dafür, wie viel dem Geschäftsführer das ehrenamtliche Engagement bedeutet. Adressaten der warmen Worte, die Föste zudem unmittelbar vor der Partie sprach, waren Marianne und Siggi Knapik — seit 25 Jahren setzen sich beide nach Leibeskräften in verschiedenen Positionen für den BHC und seine Solinger Vorgänger-Vereine ein. Er ist als Betreuer stets auf der Bank vertreten. Stehende Ovationen mit langanhaltendem Beifall gab es für die neuen Ehrenmitglieder.
Bis morgen hat Trainer Sebastian Hinze seiner Mannschaft freigegeben. Dann hofft er, den arg vermissten Maximilian Weiß nach dessen Schulterverletzung wieder im Training begrüßen zu können. Am 13. April geht es nach Henstedt. Der Grund für die Pause sind Länderspiele. Vom BHC ist lediglich Österreichs Kapitän Viktor Szilágyi bei der EM-Qualifikation dabei. Geknickt war der Isländer Arnor Gunnarsson, der diesmal keine Berücksichtigung fand. jk