Der THW Kiel ist gegen den BHC Favorit

BHC-Gegner THW Kiel kommt mit hochkarätigem Kader.

Foto: Andreas Fischer

Kiel. Das meiste Geld, der beste Kader, die höchsten Ziele: Dass Rekordmeister THW Kiel auch in der laufenden Saison das Maß aller Dinge ist, kommt nicht von ungefähr. Mit 9,5 Millionen Euro wird der Etat des BHC-Gegners (Samstag, 19 Uhr, Uni-Halle, ausverkauft) angegeben. Damit haben die Kieler ihren eigenen Rekordhaushalt eingestellt.

Dass der Verein, der quasi jedes Heimspiel mit 10.285 Zuschauern ausverkauft hat (fast komplett mit Dauerkarten), trotz seiner Finanzstärke in den vergangenen Jahren rote Zahlen geschrieben hat erschüttert an der Kieler Förde niemanden. Und so ist der Kader mal wieder sehr kostspielig geworden — und konkurrenzlos gut: Weltmeister Joan Canellas und Welthandballer Domagoj Duvnjak (beide von Champions-League-Sieger HSV Hamburg) sowie der deutsche Nationalspieler und aktuelle Champions-League-Sieger Steffen Weinhold (Flensburg) tragen seit dem Sommer den Streifen-Dress.

„In der Liga haben sie damit keinen Gegner mehr“, prognostizierte Mindens Trainer Goran Perkovac und sprach damit aus, was ohnehin fast alle dachten — auch TV-Experte Stefan Kretzschmar, der sogar eine Saison ohne einen einzigen Punktverlust für möglich hielt — ebenso wie beim legendären 68:0-Lauf der makellosen Saison 2011/2012.

„Wir wollen Deutscher Meister werden, zum Finale der Champions League nach Köln und uns für das DHB-Pokal-Final-Four in Hamburg qualifizieren“, sagt Trainer Alfred Gislason und markiert damit eigentlich nur die Zwischenetappen. Denn eigentlich will der Sieger der Königsklasse von 2007, 2010 und 2012 auch die beiden Pokalwettbewerbe für sich entscheiden.

Aber: Der Saisonstart des Meisters ist total in die Hose gegangen: zum Auftakt gleich eine 21:27-Klatsche in Lemgo und am vierten Spieltag dann noch eine 21:22-Pleite in Balingen. Von Krise aber keine Spur beim THW. Seit Balingen gab es acht Siege in Folge. Dabei zerlegten die Kieler auswärts auch den aktuellen Pokalsieger Berlin mit 38:27, entzauberten den spielstarken Vizemeister Rhein-Neckar Löwen vor dessen eigener Kulisse mit 29:28 und besiegten „Angstgegner“ Magdeburg mit 34:22, gegen den die Zebras in der vergangenen Saison noch drei Punkte verloren hatten. Und so rangiert der THW nach Stotterstart bereits wieder auf Rang zwei.

Spielmacher Aron Palmarsson und Kapitän Filip Jicha werden zwar weiterhin ausfallen, aber selbst für solche Megastars ist im Kieler Kader ausreichend qualifizierter Ersatz vorhanden