Handball Jubel beim Bergischen HC: „Wir sind wieder da“
Wuppertal/Solingen · Wille und Mannschaftsgeist beim 33:32 im Topspiel gegen Minden waren überragend, der Lohn sind jetzt 10:0 Punkte. Sonderlob für Gerdas Babarskas und Djibril M’Bengue.
Der Stolz nach dem 33:32-Erfolg gegen Verfolger GWD Minden, nach dem der Bergische HC nach fünf Spieltagen als einziges Team der 2. Handball-Bundesliga noch ungeschlagen blieb, war am Freitagabend überall zu spüren. „Wir sind wieder da“, jubelte Geschäftsführer Jörg Föste, der nach einer „Seuchensaison“, die mit dem Erstligaabstieg endete, die sportliche Verantwortung an Fabian Gutbrod weitergegeben hat. „Die Jungs haben alles investiert, obwohl sehr viel zusammengekommen war“, zeigte sich Trainer Markus Pütz begeistert von seinem Team. Erst zwei Tage zuvor hatte die Mannschaft im DHB-Pokal in Dresden gewonnen, Tomas Babak konnte mit Oberschenkelverletzung nicht spielen, und dann flog 20 Minuten vor Ende noch Eloy Morante Maldonado mit Rot vom Feld. Auf den Rechtshänder-Positionen im Rückraum standen damit nur noch Gerdas Babarskas und Robin Granlund zur Verfügung, so dass zum Schluss mit M‘Bengue und Elias Scholtes auch mal Linkshänder aushalfen. „Das alles hat unsere Chancen auf den Sieg nicht gerade erhöht“, betonte Sportdirektor Fabian Gutbrod. „Aber wir haben eine Riesenmoral gezeigt und irgendwie gewonnen. Da ist das ,Wie‘ dann auch egal.“ Dass die Mannschaft einen scheinbar ungefährdeten 29:24-Vorsprung aus der Hand gegeben hatte, beim 30:30 aber trotzdem stabil blieb, sorgte für Begeisterung bei mehr als 2300 Fans in der Uni-Halle. „Ich bin sehr dankbar, dass die Zuschauer so ein tolles Gespür hatten und kamen, als wir sie brauchten. Es macht einfach unfassbar Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten, weil sie diese Gier hat und nicht aufgibt“, lobte Markus Pütz.
Zwei Spieler hob Fabian Gutbrod noch heraus: Gerdas Babarskas und Djibril M’Bengue. M’Bengue versprüht den Siegeswillen aus jeder Pore. Der Rückraum-Linke Gerdas Babarskas, aktuell wohl der wertvollste der Zugänge, überragte an beiden Enden des Feldes. „Es war am Ende ein glücklicher Sieg, aber wir haben es trotz der großen Müdigkeit geschafft. Wir haben durchgezogen – auch wenn das Fehlen von Tomas Babak genauso wehgetan hat wie in der zweiten Halbzeit die Rote Karte gegen Eloy Morante. Da ging es nur noch um Willen und Mannschaftsgeist“, sagte der Litauer total erschöpft und schwärmte mit Blick auf den 10:0-Punkte-Start: „So haben wir uns das vorgestellt.“ trd/gh