Ohne Druck gegen den HSV

Der Bergische HC sieht dem Spiel gegen das Starensemble aus Hamburg gelassen entgegen.

Wuppertal. Mit selbstbewussten Statements hatten die Verantwortlichen von Aufsteiger Bergischer HC vor dem ersten Spieltag auf sich aufmerksam gemacht. Es gehe darum, in jedem Spiel zu versuchen zu gewinnen. Gemeint war damit auch das Auftaktmatch beim THW Kiel. Nach der Zehn-Tore-Niederlage war deshalb im Umfeld auch eine Portion Enttäuschung spürbar. Ein Umstand, den Trainer Sebastian Hinze irritiert zur Kenntnis nahm.

„Wir sind Sportler und wollen jedes Spiel gewinnen. Dass wir das auch vor dem Spiel in Kiel sagen, heißt doch nicht, dass sich unsere Chancen deswegen erhöhen.“ Es sei eine Niederlage gegen eine Weltklassemannschaft gewesen. „Auch dass sie mit zehn Toren sehr deutlich ausgefallen ist, ist gegen Kiel ja nichts besonderes“, sagt Hinze und dämpft die aufgekommenen Hoffnungen.

Nachdem der erste Versuch gescheitert ist, bekommt der BHC am kommenden Mittwoch (19 Uhr) die nächste Gelegenheit, gegen eines der Spitzenteams der Liga zu bestehen. In der seit Wochen ausverkauften Solinger Klingenhalle ist der HSV Hamburg zu Gast, um eben jenen Spielplanschlüssel hatte sich der BHC vor Monaten bemüht.

„Wir haben in den ersten beiden Spielen keinen Druck, weil es gegen Kiel und Hamburg geht“, sagt Hinze und weiß um eine Schonfrist, die dem Aufsteiger angesichts der hochkarätigen Kontrahenten eingeräumt wird.

Zum zweiten Mal in Folge wird der BHC mit hoher Qualität konfrontiert, diesmal mit Weltklasseleuten wie die Rückraum- shooter Domagoj Duvnjak und Petar Djordjic, Rechtsaußen Hans Lindberg oder Torwart „Jogi“ Bitter. Spieler, die eine Partie fast im Alleingang entscheiden können.

So wie vor zwei Jahren in der ersten Erstligasaison des BHC, als der Aufsteiger den damaligen Meister am Rande einer Niederlage hatte. Erst als Lindberg mit seiner individuellen Klasse aufdrehte, rettete sich der HSV noch zu einem 29:25-Erfolg.

Lindberg war auch am Donnerstagabend mit acht Toren bester Schütze des Champions LeagueSiegers, der derzeit beim IHF Super Globe in Katar am Start ist. Im Halbfinale siegte der HSV mit 36:22 (16:9) gegen Afrikameister Etoile Sportive du Sahel.

Auch Torwart-Neuzugang Marcus Cleverly setzte mit 23 abgewehrten Würfen eine Ausrufezeichen gegen klar unterlegene Tunesier. Der HSV überzeugte zudem mit einer Angriffseffektivität von 72 Prozent, was in der Vorbereitung noch ein Manko war. Mit dem Einzug ins Finale Freitag gegen Barcelona und erst nach Redaktionsschluss beendet) sicherten sich die Hamburger eine Prämie von mindestens 200 000 Dollar. Als Turniersieger kämen noch 200 000 Dollar hinzu.

Die Zuschauer in der Klingenhalle dürfen sich auf jeden Fall auf ein starkes Ensemble freuen.