DHB-Pokal Pokalspiel bei Meister Magdeburg ist für den Bergischen HC ein Bonus
Magdeburg/Wuppertal · Die bergischen Handballer sind am Mittwoch im Achtelfinale klarer Außenseiter, haben aber Selbstvertrauen getankt.
Die Begeisterung über den 32:27-Erfolg beim SC DHfK Leipzig hält beim Bergischen HC an. Zu rechnen war mit dem Sieg nach der deutlichen Niederlage gegen Flensburg, einer schwierigen Trainingswoche und aufgrund der gegnerischen Siegesserie von sechs Spielen kaum. „Ich bin trotzdem sehr zuversichtlich in das Bundesligaspiel gegangen“, sagt Trainer Jamal Naji. „Zur Pause hatte ich größere Zweifel, weil unsere Abwehr nicht gut funktioniert hat und ich nicht erwartet hatte, dass wir das Angriffsniveau halten können.“ Doch vom 17:17 in der Halbzeit entwickelte sich das Match in jeder Hinsicht zugunsten der Löwen. Zum Schluss agierte die Mannschaft auf beiden Seiten des Feldes in etwa so, wie sich der Coach das vorstellt. Sollten die Bergischen daran anknüpfen, haben sie vielleicht sogar beim SC Magdeburg eine Chance. Anwurf im Achtelfinale des DHB-Pokals ist an diesem Mittwochabend um 19 Uhr in der Magdeburger Getec-Arena.
Magdeburg agierte
zuletzt in Top-Form
„Das ist ein relativ unkompliziertes Spiel für uns“, meint BHC-Kapitän Fabian Gutbrod. „Wir können da hinfahren, alles reinwerfen und schauen, was wir dafür kriegen. Und das alles ohne Druck.“ Denn die Favoritenrolle ist freilich geklärt. Der SC Magdeburg ist amtierender Deutscher Meister, spielt zu Hause, hat seine jüngsten vier Bundesligaspiele gewonnen und dabei sogar auswärts gegen Spitzenreiter Füchse Berlin gewonnen. Dazu drehte das Team vorige Woche einen 15:19-Pausenrückstand im Champions-League-Match bei Titelaspirant Paris Saint-Germain und fuhr mit einem 37:33-Erfolg zurück in die Heimat. „Wir sind schon abhängig davon, wie bereit die Magdeburger für das Spiel gegen uns sind“, weiß Gutbrod.
Dass die Bergischen im Fall der Fälle ihre Chance ergreifen würden, davon ist wohl spätestens jeder nach dem Sieg in Leipzig überzeugt. Jamal Naji lobte ungewöhnlich viele Einzelspieler für ihre Leistungen. „Man könnte wohl zu jedem etwas Positives sagen“, meint der Coach und spricht exemplarisch von Tomas Babak und Fabian Gutbrod. „Tomas gehörte zu den gesundheitlich angeschlagenen Spielern. Er hat auf die Zähne gebissen und im Angriff fast durchgespielt. Das war eine absolute Willensleistung. Fabian ist unglaublich clever aufgetreten. Ich fand es beeindruckend, wie viele gute Entscheidungen er getroffen hat.“
Tolle Zusammenarbeit
mit dem SC DHfK Leipzig
Zeit zum Genießen hatte Naji aber nicht. „Man steht morgens mit guter Laune auf, aber das Arbeitspensum mit Blick auf Magdeburg ist natürlich nicht weniger geworden“, erläutert der 36-Jährige, der erst an diesem Mittwoch mit der Mannschaft aus dem Hotel in Leipzig auszieht, um in Richtung Sachsen-Anhalt zu fahren. „Die Zusammenarbeit mit dem SC DHfK läuft wirklich optimal. Allen voran Sportkoordinator Philipp Müller macht hier alles möglich für uns.“ Einheiten haben die Löwen im Trainingskomplex des gerade besiegten Gegners durchgeführt. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass es so gut zwischen konkurrierenden Clubs funktioniere.
Das Pokal-Achtelfinale betrachtet Naji als „Bonus-Spiel“, in dem seine Mannschaft nicht viel zu verlieren habe. „Von ihrer individuellen Klasse gehört der SCM zu den stärksten Mannschaften der Welt. Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson sind zwei der besten Eins-gegen-Eins-Spieler überhaupt“, sagt der Coach und weiß daher, dass sein Team Zweikämpfe verlieren wird. „Wir brauchen deshalb gute Helfersituationen in der Deckung und Stoppfouls, um die Passqualität zu unterbrechen.“
Zweite große Magdeburger Stärke ist das Tempospiel, sodass ein disziplinierter Abschluss und guter Rückzug noch etwas wichtiger sein werden als ohnehin.