Handball-Bundesliga Kiel leistet dem BHC die erhoffte Schützenhilfe
Wuppertal · Weil die THW-Handballer den EHF-Pokal gewannen, reicht Liga-Platz sechs für Europa.
Drei Spiele stehen für den Bergischen HC diese Saison noch an. Mindestens Achter werden die Löwen in der Handball-Bundesliga – was ohnehin eine Sensation ist. Doch die Krönung wäre ein Platz im Europapokal. Jetzt ist sicher: Der sechste Rang wird dafür genügen. Das zusätzliche Ticket löste der THW Kiel, der den EHF-Cup vor heimischer Kulisse mit 26:22 (16:10) gegen die Füchse Berlin gewann.
Als Titelverteidiger wären die Kieler erneut dabei, doch der Rekordmeister qualifiziert sich über die Liga für die Champions League, was dazu führt, dass der Sechste nachrückt. Neben dem BHC könnten Melsungen, Berlin oder Göppingen, die die Plätze fünf bis acht unter sich ausmachen, profitieren. „Die Chance ist da“, sagt BHC-Geschäftsführer Jörg Föste. „Mehr denn je ist es nun wichtig, dass wir uns auf das nächste Spiel fokussieren.“
Am kommenden Sonntag sind die Löwen bei Schlusslicht Eulen Ludwigshafen zu Gast. „Für sie wird es die letzte Chance sein, die Klasse noch zu halten. Das macht die Aufgabe nicht leichter“, weiß Föste. Derzeit liegt der BHC punktgleich hinter Berlin und Melsungen auf dem siebten Platz – nur das Torverhältnis trennt die Teams. Göppingen steht zwei Zähler bei fast identischer Tordifferenz dahinter. „Mehr Spannung geht an den letzten drei Spieltagen kaum“, prognostiziert der Geschäftsführer.
Einfach ist der Spielplan für keines der Teams: Die Füchse Berlin und Göppingen müssen noch gegen die Rhein-Neckar Löwen ran und mit Flensburg beziehungsweise dem SC Magdeburg jeweils gegen ein weiteres Top-Vier-Team. Am vermeintlich leichtesten hat es die MT Melsungen mit Hannover, Erlangen und Lemgo. Beim BHC folgt auf Ludwigshafen ein unbequemes Auswärtsspiel in Minden, bevor es am letzten Spieltag (9. Juni) zum Showdown im Düsseldorfer ISS Dome gegen Flensburg kommt. An diesem Tag könnten die Löwen dem THW Kiel Schützenhilfe leisten. Nicht nur würden sie mit einem Sensationserfolg wohl den Europa-Startplatz klar machen, sie würden wohl auch das neue Team von Ex-BHCer Viktor Szilagyi zum Deutschen Meister krönen. Denn Tabellenführer Flensburg darf sich keinen Ausrutscher mehr erlauben.
Der BHC wird wohl in guter Kaderstärke in den Endspurt gehen. Max Darj hat zwar einen Fingerbruch erlitten, doch die Chancen stehen gut, dass er nicht ausfällt. Die zuletzt erkrankten Leos Petrovsky und Yannick Fraatz trainieren wieder. Bei Csaba Szücs’ Handverletzung wird es diese Woche neue Erkenntnisse geben. trd