Handball-Bundesliga BHC erkämpft sich in Leipzig einen Punkt

Leipzig/Wuppertal · Trotz vieler Ausfälle spielen die Bergischen in einem spannenden Bundesliga-Duell in Leipzig 25:25 (11:12) und bleiben im Rennen ums europäische Geschäft.

Rafael Baena setzte bei der Aufholjagd in der zweiten Hälfte Akzente.

Foto: Mathias M. Lehmann

Nach sechs Siegen aus den vergangenen sieben Spielen hat Handball-Bundesligst Bergischen HC auch beim heimstarken SC DHFK eine starke Leistung gezeigt. Verletzungsgeschwächt erbeutete die Löwen beim 25:25 (11:12) zumindest einen Punkt, hatten nach zwischenzeitlichem Vier-Tore-Rückstand am Ende sogar die Chance zu gewinnen. Der mögliche Sprung auf Platz fünf über Nacht wurde damit zwar verpasst, dennoch ist drei Spieltage vor Saisonende im Kampf um einen Europapokalplatz noch alles drin. Am Sonntag könnte Berlin (gegen Schlusslicht Ludwigshafen) den BHC überholen und sich mit besserem Torverhältnis auf Platz sieben schieben. Der BHC hat nun erst mal zwei Wochen Zeit, sich bis zum nächsten Spiel in Ludwigshafen zu regenerieren.

Vor allem den Innenblock musste Trainer Sebastian Hinze umstellen, denn sowohl Abwehrchef Csaba Szücs (Handverletzung) als auch Leo Petrovsky (krank) waren nicht einsetzbar. Hinzu kamen die Ausfälle vom Bettin und Fraatz. So brachte Hinze vor der Pause den noch A-Jugendlichen Alexander Weck auf der Abwehrposition neben Max Darj. Die Abwehr hielt dennoch vor der Pause recht gut, auch wenn die beiden Torhüter Christopher Rudeck und Bastian Rutschmann noch kaum eine Hand an den Ball bekamen. Auf der Gegenseite zeigte Leipzigs Milos Putera sechs Paraden, traf Fabian Gutbrod zweimal den Pfosten. Dennoch konnte sich Leipzig nicht absetzen, was auch an Linus Arnesson lag, der schon nach 20 Minuten fünf Mal getroffen hatte. Kurz vor der Pause kam der BHC dann von 9:12 noch auf 11:12 heran. Für die zweite Hälfte blieb also alles offen.

Nach dem Wechsel machte zwar der 18-Jährige Alexander Weck sein ersten Bundesligator in diesem Jahr und verkürzte auf 13:14, doch danach ließen die Bergischen die Gastgeber in einer Schwächephase auf 17:13 davonziehen. Sebastian Hinze nahm die Auszeit und zog offenbar die richtigen Register. Bogdan Criciotoiu auf halbrechts und Raffael Baena in der Kreismitte machten den nun offensiver verteidigenden Leipzigern zu schaffen. Hinten zeigte Christopher Rudeck seine erste gute Parade und schon stand es 17:17.

Nun nahm Leipzigs Trainer die Auszeit, konnte aber keinen ähnlich guten Effekt erzielen. Im Gegenteil: der BHC ging erstmals nach dem 1:0 wieder in Führung und konnte die bis zum 22:19 in der 48. Minute auf drei Tore ausbauen.

Doch es blieb spannend. Leipzig erzielte beim 24:24 wieder den Ausgleich. Fünf Minuten waren da noch zu spielen, die Nerven zum Zerreißen gespannt. Der BHC schien sie zu behalten. Nippes traf clever bei Zeitspiel, Rudeck hielt einen wichtigen Ball, doch dann verpasste ausgerechnet der sonst so sichere Arnor Gunnarsson durch einen Fangfehler das mögliche 26:24. Stattdessen glich Leipzig noch aus. „Am Ende war es aber gerecht. In der Formation können wir uns auch über den Punkt freuen“, sagte der vierfache Torschütze Fabian Gutbrod beim Fernsehsender Sky.