Champions League für Nordteams Erholung von Bundesliga
Hamburg (dpa) - In der Handball-Bundesliga stehen beide Teams nur im zweiten Glied, in der Champions League indes geben sie den Ton an. Der HSV Hamburg und die SG Flensburg-Handewitt treffen in der Königsklasse aufeinander.
Die Hamburger führen das Sechserfeld der Gruppe A mit 7:1 Punkten vor den Flensburgern (6:2) an. Erst dann kommen Russlands Serienmeister Medwedi Moskau (5:3), Ademar Leon (3:5), Serbiens Meister Partizan Belgrad (2:6) und Frankreichs Titelträger Montpellier HB (1:7). Dagegen sind beide in der Bundesliga mit acht Minuspunkten belastet und haben Mühe, die führenden Teams im Auge zu behalten.
„Das Niveau in der Bundesliga ist höher als in der Vorrunde der Champions League“, sagt HSV-Präsident Matthias Rudolph. „In der jetzigen Phase der Champions League werden wir nicht so gefordert wie in der Meisterschaft.“ Die Königsklasse dient gewissermaßen als Wellness-Oase zur Erholung von der Bundesliga-Maloche. Zudem hat Rudolph einen weiteren Unterschied ausgemacht: „Was wir in der Bundesliga an Punkten verlieren, ist für immer weg. In der Champions-League-Gruppe können wir einiges reparieren.“
Im bevorstehenden Europa-Duell gibt es aber kein Verschnaufen, denn das ist Bundesliga unter anderer Flagge. „Der Gruppensieg ist im Bereich des Möglichen“, sagt Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der Flensburger, und kündigt einen zähen Kampf in der Hansestadt an. „Mal sehen, was wir in Hamburg bewegen können.“ Schmäschke beklagt aber personelle Probleme. Zusätzlich zu Petar Djordjic fällt Nationalspieler Lars Kaufmann längere Zeit aus. „Deshalb haben wir im Rückraum extrem zu kämpfen. Aber da müssen wird durch“, meint der Geschäftsführer.
Den Hamburgern geht es nicht viel besser. Sie müssen auf Johannes Bitter, Oscar Carlén und Torsten Jansen verzichten. „Vielleicht sind aber Michael Kraus und Blazenko Lackovic wieder fit“, orakelt Rudolph. Unter besondere Beobachtung steht Igor Vori. Der 32-jährige Kroate hat Kritik auf sich gerissen, weil er der einzige Spieler im HSV-Team ist, der die Gehaltskürzungen nicht akzeptiert. „Wir müssen sehen, wie wir mit ihm zurechtkommen“, gesteht der HSV-Präsident. „Er ist ein extrem guter Handballspieler. Wenn er meint, woanders glücklicher zu sein, dann ist das eben so. Aber noch ist nicht alles Porzellan zerschlagen.“