Dämpfer: Handball-Frauen verlieren EM-Generalprobe
Hildesheim (dpa) - Dämpfer für die deutschen Handball-Frauen: Trotz starker Leistung hat der WM-Siebte sechs Tage vor EM-Beginn seinen letzten Test verloren.
Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) unterlag in Hildesheim World-Cup-Sieger Rumänien mit 30:31 (16:17). Nach zwei Siegen gegen Österreich und dem 31:27 am Vortag gegen die Rumäninnen war es in der EM-Vorbereitung die erste Niederlage für das Team von Bundestrainer Rainer Osmann.
Vor 1384 Zuschauern war Nina Wörz (8) beste deutsche Werferin. „Ich bin nicht unzufrieden mit der Partie. Es war ein Spiel von zwei Mannschaften, die sich nicht viel nehmen. Wir schauen optimistisch zur EM“, befand der Bundestrainer.
Bei der Generalprobe verzichtete Osmann auf Kreisläuferin Anja Althaus, die wegen eines grippalen Infektes geschont wurde. Außerdem kamen Mandy Hering und Marlene Zapf nicht zum Einsatz. Beide gehören nicht zum endgültigen EM-Kader von 16 Spielerinnen, der nach einem abschließenden Training und zwei freien Tagen am Sonntag die Reise nach Norwegen antritt. „Ich habe mich entschieden, mehr Rückraumspielerinnen mitzunehmen, um dort abgesichert zu sein“, begründete Osmann seine Entscheidung.
Einen Tag nach dem teils glanzvollen Auftritt gegen den World Cup- Sieger sprühte die deutsche Mannschaft vor Elan. Dennoch gingen einige Aktionen in der Anfangsphase daneben, so dass der Gastgeber bis zum ersten Ausgleich beim 3:3 (5.) einem Rückstand hinterherlief. „Man merkt die Steigerung im Verlaufe des Zusammenseins. Wir hatten ein sehr gutes Spiel gegen die Rumäninnen, die für mich zu den Mitfavoriten gehören“, meinte der Bundestrainer.
Das gewachsene Selbstvertrauen in das eigene Können demonstrierte die DHB-Auswahl im weiteren Spielverlauf. Mit teils sehenswerten Spielzügen und schnellen Ballstafetten überzeugte das Team um Kapitän Wörz, ließ aber beim Torwurf die letzte Konsequenz vermissen. Zudem demonstrierten die Gäste ihre Klasse und zeigten die Schwächen in der deutschen Abwehr schonungslos auf. Nach dem 6:5 (9.) geriet der WM- Siebte so Tor um Tor mit 10:14 (24.) ins Hintertreffen, kämpfte sich aber bis zur Pause wieder auf 16:17 heran.
Osmann blieb seiner Linie treu und probierte auch sechs Tage vor dem EM-Auftakt im norwegischen Larvik gegen Schweden viele verschiedene Formationen. Dabei bot vor allem Wörz als Ersatz für Althaus am Kreis eine starke Leistung, konnte aber nicht verhindern, dass ihre Team nach dem 18:17 (31.) wieder mit 20:23 (40.) in Rückstand geriet. Trotz starken Schlussspurts zum 30:30 (59.) blieb das mögliche Remis versagt.