Deutsche Handballerinnen vorzeitig im WM-Achtelfinale

Kolding (dpa) - Sie tanzten auf dem Feld, sie jubelten und starrten ungläubig auf das Endergebnis auf der Anzeigetafel: Mit einem wahren Angriffsfeuerwerk haben die deutschen Handballerinnen bei der WM in Dänemark ein Zeichen gesetzt.

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Dank eines in dieser Deutlichkeit nie erwarteten 40:28 (14:15)-Erfolges gegen Asienmeister und WM-Mitfavorit Südkorea sicherte sich die Mannschaft von Bundestrainer Jakob Vestergaard vorzeitig den Achtelfinaleinzug.

„Das war das beste Spiel dieser Mannschaft, seit ich Bundestrainer bin. Alle Spielerinnen haben ihr höchstes Niveau gezeigt, absolut brillant“, sagte Vestergaard. Rechtsaußen Alexandra Mazzucco vom HC Leipzig fasste sich noch kürzer: „Einfach nur geil!“

In der letzten Vorrundenpartie gegen den Kongo am Freitag (20.30 Uhr) entscheidet sich die deutsche Abschlussplatzierung in der Gruppe C. Derzeit belegt das Team den dritten Platz, würde somit am Sonntag im Achtelfinale auf den Zweiten der Gruppe D treffen. Erster oder Zweiter kann die Auswahl des Deutschen Handballbunds nach den Niederlagen gegen die ebenfalls fürs Achtelfinale qualifizierten Teams aus Frankreich und Brasilien allerdings nicht mehr werden.

Gegen die zuvor ungeschlagenen Koreanerinnen überragte erneut Torfrau Katja Kramarczyk, die dank ihrer 15 Paraden auch zur besten Spielerin der Partie ausgezeichnet wurde. Beste Torschützinnen waren Franziska Müller und Xenia Smits mit je sechs Treffern.

Nach einer anfangs starken Deckung ließ der deutsche Defensivverband zwischenzeitlich nach - und Korea nutzte die Chance, um sich auf 9:6 und 11:7 abzusetzen. Doch die DHB-Auswahl gab nie auf, kämpfte sich wieder heran. Trotz fünf Zeitstrafen in Hälfte eins hieß es nach 30 Minuten nur 14:15. Und gleich nach der Pause lag die DHB-Auswahl beim 17:16 erstmals nach dem 3:2 wieder vorne - und baute diesen Vorsprung sogar auf 26:19 (42.) aus.

Dank der nun wieder energisch zupackenden Abwehr kamen die Deutschen zu vielen Ballgewinnen, die dann in Gegenstoßtore umgemünzt wurden. Korea hatte den Faden völlig verloren, Kramarczyk hielt überragend, der DHB-Angriff spielte sich in einen Rausch. „Wie unsere Abwehr nach der Pause gestanden hat, war schon überragend. So kamen wir dann zu einer Vielzahl von einfachen Toren“, lobte Vestergaard, für den auch für das letzte Vorrundenspiel die Siegpflicht gilt: „Gegen den Kongo sind wir klarer Favorit, das müssen wir gewinnen.“

Nach derzeitigem Stand wartet im Viertelfinale entweder Olympiasieger Norwegen oder der vierfache Weltmeister Russland, gegen den die DHB-Auswahl nach den verlorenen WM-Playoffs noch eine Rechnung offen hat.