DHB-Frauen feiern Kantersieg in EM-Quali
Frankfurt/Oder (dpa) - Die deutschen Handball-Frauen sind mit einem Kantersieg in ihre Mission EM 2012 gestartet. Unter den Augen von Sportmanager Heiner Brand besiegte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) im ersten Qualifikationsspiel der Gruppe A Weißrussland mit 27:19 (15:10).
Vor 1526 Zuschauern in der Brandenburghalle in Frankfurt/Oder warfen Sabrina Richter (5) und Nadja Nadgornaja (4/2) die meisten Tore für das Team von Bundestrainer Heine Jensen, in dem Torfrau Katja Schülke ein sicherer Rückhalt war. Das zweite Ausscheidungsspiel bestreitet die deutsche Mannschaft am Sonntag in Baku gegen Aserbaidschan.
45 Tage vor Beginn der WM in Brasilien war der siebte Sieg im neunten Spiel unter der Regie des Dänen Jensen zugleich gelungener Auftakt in die Vorbereitung auf den Titelkampf, wo die deutschen Handball-Frauen ihre Chance auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 wahren wollen.
Auch ohne Rekord-Nationalspielerin Grit Jurack, die aus persönlichen Gründen ihren WM-Verzicht erklärt hatte, wollten die Gastgeberinnen das letzte Heimspiel vor der WM zu einem Handball-Fest machen. Nach anfänglicher Nervosität und einem 0:1 (1.) setzte sich die DHB-Auswahl auf 4:1 (6.). Das Team um die neue Spielführerin Isabell Klein agierte im Angriff variabel und druckvoll, aber nicht fehlerfrei. So schmolz der Vorsprung wieder auf 4:3 (12.).
Nur dank einer überzeugenden Abwehrarbeit und der starken Torhüterin Katja Schülke vermied der Gastgeber den Ausgleich und bekam die Partie wieder in den Griff. „Wir wollen die beiden Spiele gewinnen. Aber wir müssen auch schon an die WM denken und das noch größere Ziel: Die Olympischen Spiele“, hatte Bundestrainer Jensen vor der Partie gesagt.
So wechselte er bereits vor der 10:5-Führung (21.) munter durch und probierte unterschiedliche Formationen aus. Allerdings missglückte dann auch zahlreiche Aktionen, weil es noch an der Abstimmung mangelte und Bälle leichtfertig verworfen wurden. Dank der größeren individuellen Durchschlagskraft aber ging der Gastgeber trotz zwischenzeitlichen 12:10 (27.) mit einer 15:10-Führung in die Pause.
In den ersten 30 Minuten wurde Heiner Brand phasenweise überzeugt. „Die deutsche Mannschaft spielt überlegen, obwohl sie nicht konstant gut spielt. Es wird letztlich einen klaren Sieg geben“, sagte der ehemalige Männer-Bundestrainer, der die Partie mit seinem Nachfolger Martin Heuberger verfolgte. In der zweiten Halbzeit setzten die Handball-Frauen Brands Prognose in die Tat um: Mit einem Zwischenspurt setzten sie sich vorentscheidend auf 24:11 (44.) ab und feierten ungefährdet den sechsten Sieg im fünften Vergleich.