DHB-Sitzung: Landeschef fordert „verbale Deeskalation“
Leipzig (dpa) - Im Streit um die Neuwahl des Präsidenten und mögliche Strukturreformen im Deutschen Handballbund (DHB) hat der Präsident des Landesverbandes Südbaden, Kurt Hochstuhl, zur Mäßigung aufgerufen.
„Ich rate daher im Interesse unseres Handballs zur verbalen Deeskalation. Man muss nicht in jede Karotte beißen, die einem unter die Nase gehalten wird“, sagte der Historiker im Interview des Fachmagazins „Handballwoche“.
Am Samstag will der DHB-Bundesrat auf einer außerordentlichen Sitzung in Kassel die Weichen für die Neuwahlen auf dem außerordentlichen Bundestag am 26. September stellen. Hauptthema dürfte ein Antrag von vier Landesverbänden mit Württemberg an der Spitze sein, um dort auch alle Vizepräsidenten abzuwählen. Zugleich wandten sie sich damit gegen die Wahl des Kandidaten Andreas Michelmann, der noch Vizepräsident für Amateur- und Breitensport ist.
Hochstuhl verknüpfte die Wahl des Nachfolgers von Bernhard Bauer, der im März nach eineinhalb Jahren Amtszeit als Präsident zurückgetreten war, mit Reformen im DHB. „Ein bloßes 'Weiter so', ein Umklappen der Seite, darf es ohne offene Diskussion dieser Fragen in den zuständigen Gremien nicht geben. Daraus müsste sich dann das Anforderungsprofil für den zukünftigen Präsidenten ergeben“, sagte er.
Überdies forderte Hochstuhl eine Professionalisierung. Diese sei Daueraufgabe und dürfe sich nicht nur auf den Ausbau der Hauptamtlichkeit beschränken: „Vielmehr müssen Strukturen, Abläufe, Aufgaben und deren Finanzierung klar und eindeutig zugewiesen und geregelt werden, um Doppelarbeit zu vermeiden.“