DHB-Team fordert Europameister ohne Theuerkauf
Leipzig (dpa) - Dreimal geht es um Olympia - die deutschen Handballer aber sind nicht dabei und messen sich stattdessen mit Europas Besten.
Während in Alicante, Göteborg und Varazdin über Ostern zwölf Mannschaften um sechs Startplätze in London wetteifern, trifft das Team von Bundestrainer Martin Heuberger zweimal auf Europameister Dänemark. Beim zum „Gold-Fest“ ausgerufenen ersten Auftritt der Dänen vor heimischer Kulisse seit dem Titelgewinn will sich der EM-Siebte am Karfreitag in Herning als würdiger Gegner präsentieren. Am Tag darauf treffen beide Teams in der Flensburger Campushalle erneut aufeinander.
7500 Eintrittskarten waren trotz der Osterferien bis zum Mittwoch für das erste Duell in Hernings Arena „Jyske Bank Boxen“ verkauft. „Ich hoffe, dass die Halle noch ausverkauft wird, denn die Nationalmannschaft verdient diesen Dank für die erstaunlichen Leistungen und das Euro-Gold im Januar“, sagte Morten Stig Christensen, Generalsekretär des Dänischen Handballverbandes (DHF). Für die Partie in Flensburg waren im Vorverkauf 5300 Tickets an den Fan gebracht worden.
Nur vier Tage nach dem couragierten Auftritt in Danzig mit dem 28:26-Erfolg gegen Gastgeber Polen will die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) auch gegen die Dänen ihre Konkurrenzfähigkeit beweisen. Allerdings ist das Team um Kapitän Oliver Roggisch einmal mehr personell gehandicapt. Kreisläufer Christoph Theuerkauf fällt wegen einer Prellung im rechten Ellenbogen aus. Zudem fehlen erneut Rückraumspieler Andreas Rojewski wegen einer Sehnenentzündung unter dem Fuß und Außenspieler Patrick Groetzki wegen Kniebeschwerden. Dagegen sind die zuletzt geschonten Silvio Heinevetter, Sven-Sören Christophersen und Adrian Pfahl wieder mit dabei.
Bundestrainer Heuberger wird gegen die Skandinavier auf Experimente verzichten. Vielmehr hat die Qualifikation für die WM 2013 in Spanien oberste Priorität. Für die entscheidenden Partien gegen Bosnien-Herzegowina am 7. Juni in Stuttgart und eine Woche später in Sarajevo will der Schutterwälder seiner Formation den nötigen Feinschliff verpassen. „Die Mannschaft soll sich schon für das erste Playoff-Spiel der WM-Qualifikation am 9. Juni in Stuttgart gegen Bosnien-Herzegowina einspielen“, erklärte der Bundestrainer.
Währenddessen werden über Ostern bei drei Turnieren die letzten sechs Startplätze bei den Olympischen Spielen in London vergeben. Die deutsche Mannschaft hatte als EM-Siebter die Teilnahme an der Ausscheidung verpasst. So treffen in Alicante Gastgeber Spanien, der EM-Zweite Serbien, der WM-Achte Polen und Algerien aufeinander. In Göteborg sind Brasilien, Ungarn und Mazedonien die Gegner für den WM-Vierten Schweden. Und in Varazdin spielen Kroatien, Island, Japan und Chile um Olympia-Tickets.
Bereits qualifiziert für London sind Gastgeber Großbritannien, Weltmeister Frankreich sowie die Kontinentalmeister Dänemark (Europa), Südkorea (Asien), Argentinien (Panamerika) und Tunesien (Afrika).
