Handball-Europameisterschaft Die persönliche Abrechnung

Krakau/Berlin Alles vorbei. Die Handball-EM 2016 ist Geschichte. Die Teams sind abgereist. Wir auch. Was bleibt, sind so viele Eindrücke und jede Menge Zahlen.

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1 Mal war abends die Not so groß, dass das Dschungelcamp lief. Aber nur für zehn Minuten. Dann kam zum Glück die Müdigkeit.

5 Burger gegessen — aber nie Fast Food, sondern immer Street Food. In Breslau und Krakau nisten sich an etlichen Stellen kleine Imbissbuden ein, die ausgefallene und leckere Burger anbieten. 9 Medientermine des Deutschen Handball-Bundes mitgemacht und immer aufs Neue die Lockerheit genossen, mit der das über die Bühne ging. Nationalspieler, die einfach so Rede und Antwort standen. Ohne Allüren.

10 Fahrten mit den in die Jahre gekommenen Trams in Breslau und Krakau zurückgelegt. 3 Zloty kostet das Ticket. Also umgerechnet 75 Cent.

17 Mal was von einem Rechtsruck mitbekommen, nämlich immer dann, wenn ich deutsche Nachrichten geschaut habe.

19 Tage Polen, 19 Mal an Joggen gedacht und es niemals durchgezogen. Warum waren die Laufschuhe noch einmal in meiner Tasche?

19 EM-Spiele live gesehen. Unvergessen natürlich das Finale, aber auch die deutschen Partien gegen Dänemark und Norwegen.

42 Einladungen für einen Stripclub erhalten und niemals eine angenommen. In Breslau waren es junge Damen, die auf dem zentralen Platz rund um das Rathaus permanent Männer ansprachen. In Krakau haben diesen undankbaren Job größtenteils junge Kerle gemacht.

57 Texte geschrieben — Spielberichte, Interviews, Tagebücher, Kommentare.

223 Tore der deutschen Nationalmannschaft gesehen — zwei davon bleiben noch lange im Gedächtnis. Das von Jannik Kohlbacher zum 12:6 gegen Ungarn nach einem Rückhandpass von Steffen Fäth. Und das 34:33 von Kai Häfner sechs Sekunden vor Ende der Verlängerung im Halbfinale gegen Norwegen.

1943 Kilometer mit dem Auto unterwegs gewesen und jetzt wieder zu Hause.