Duell um CL-Platz: HSV Hamburg gegen Füchse Berlin
Hamburg (dpa) - Der Champions-League-Gewinn des HSV Hamburg hat der Bundesliga in der nächsten Saison einen garantierten vierten Startplatz in der Königsklasse beschert.
Der Titelverteidiger spielt in einem direkten Vergleich aus Hin- und Rückspiel gegen den Bundesliga-Vierten Füchse Berlin um einen freien Platz in der Champions League. Der Verlierer startet im EHF-Cup.
Diese für die Bundesliga befriedigende Lösung hat das Exekutivkomitee des europäischen Handball-Verbandes EHF im dänischen Herning gefunden. Die Termine für die deutschen Duelle sind noch nicht festgelegt.
„Die EHF hat eine für alle faire Lösung gefunden, so dass am Ende maximal vier deutsche Teams in der Champions League spielen“, sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning unmittelbar nach Bekanntwerden der Entscheidung. „Jetzt geht es für uns um alles oder nichts in 120 Minuten. Wir freuen uns auf zwei Spiele gegen den Champions-League-Sieger.“
In Hamburg hielt sich die Begeisterung dagegen in Grenzen. „Natürlich hätten wir uns als Champions-League-Sieger über einen direkten Startplatz gefreut. Meiner Meinung nach sollte der Titelverteidiger auch generell in der darauffolgenden Saison in der Gruppenphase dabei sein. Jetzt müssen wir gleich zu Beginn der neuen Saison wieder absolutes Champions-League-Format zeigen“, sagte Geschäftsführer Christoph Wendt enttäuscht.
Ursprünglich sollten die viertplatzierten Berliner am europäischen Wildcard-Turnier teilnehmen. Der HSV hätte als Bundesliga-Fünfter nur im EHF-Cup starten dürfen. Der Gewinn der Champions League schuf aber eine neue Situation für die Hamburger. Im Wildcard-Turnier streiten sich jetzt Montpellier aus Frankreich, Szeged/Ungarn, Skopje/Mazedonien und Plock/Polen um einen freien Platz. Der deutsche Teilnehmer hätte in diesem Feld auch leer ausgehen können.
Direkt hatten sich Rekordmeister THW Kiel, Vizemeister SG Flensburg-Handewitt und der Bundesliga-Dritte Rhein-Neckar Löwen qualifiziert. Die Auslosung der Gruppenphase erfolgt am 28. Juni in Wien. Die EHF gab am Freitagnachmittag die Lostöpfe bekannt. Kiel ist in Topf 1 gesetzt, Flensburg in Topf 3 und die Löwen in Topf 4. Sie können in der Gruppenphase somit nicht aufeinandertreffen.
Möglich ist aber, dass ein Team aus dem Trio auf den Sieger der Partie Hamburg - Berlin trifft. Überraschend findet sich der russische Rekordmeister Medwedi Tschechow nicht unter den Champions-League-Teilnehmern. Schon vor Monaten gab es Gerüchte über erhebliche Zahlungsschwierigkeiten beim diesjährigen Achtelfinalisten.
Neben Kiel sind Champions-League-Finalist FC Barcelona (Spanien), MKB Veszprem (Ungarn) und der dänische Meister Aab Aalborg im ersten Lostopf.