Einbruch kostet Sieg: DHB-Frauen verlieren EM-Test

Münster (dpa) - Ein Einbruch in der zweiten Halbzeit hat die deutschen Handball-Frauen einen möglichen Sieg im ersten von zwei EM-Tests gekostet. Zehn Tage vor Beginn des Turniers in Serbien unterlag die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Münster Rumänien mit 25:28 (14:11).

Vor 1517 Zuschauern in der Sporthalle Berg Fidel war Rückkehrerin Susann Müller mit sechs Treffern beste Torschützin für das Team von Bundestrainer Heine Jensen. Am Sonntag trifft die DHB-Auswahl in Hamm erneut auf Rumänien.

„Vom Ergebnis her war mehr drin, auch noch in der Schlussphase. Ich glaube, die Mannschaft hat Potenzial, auch durch die Hereinnahme von Susann Müller“, sagte DHB-Sportmanager Heiner Brand. Bundestrainer Jensen urteilte: „Ich finde, dass wir phasenweise sehr ordentliche Sachen gemacht haben. Was mich ärgert ist, dass wir es nicht schaffen, zu Beginn der ersten und der zweiten Halbzeit gleich voll da zu sein.“

Am 3. Dezember reist die deutsche Mannschaft nach Serbien. Dort ist einen Tag später in Novi Sad Spanien EM-Auftaktgegner in der Gruppe C. Es folgen Ungarn am 5. Dezember und zum Vorrundenabschluss Kroatien am 7. Dezember. Die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich für die Hauptrunde am gleichen Ort.

Ohne Rückraumspielerin Nadja Nadgornaja, die nach auskuriertem Muskelfaserriss noch geschont wurde und auch im zweiten Spiel fehlen wird, startete der Gastgeber zögerlich und nervös. Die meisten Angriffsaktionen blieben an der rumänischen Abwehr hängen. Die Defensive ließ zunächst die nötige Aggressivität vermissen. So lief die deutsche Mannschaft einem 0:3 (5.) und einem 1:5 (9.) hinterher.

Doch mit zunehmender Spielzeit zog mehr Sicherheit ins deutsche Spiel ein. Vor allem dank einer deutlichen Steigerung in der Abwehr, deren Stabilisierung Bundestrainer Jensen in den Mittelpunkt der Trainingseinheiten gestellt hatte, fand die DHB-Auswahl ins Spiel. Angeführt von der starken Susann Müller, die erstmals seit zwei Jahren wieder im Aufgebot stand, glich das Team zum 5:5 (13.) aus.

Fortan kamen die Rumäninnen nicht mehr wie in der Anfangsphase zum Zuge. Spielmacherin Kerstin Wohlbold sorgte mit dem Treffer zum 8:7 (17.) für die erste Führung, die der Gastgeber kurz vor der Pause beim 13:10 (28.) gar auf drei Tore ausbaute.

Rumänien reagierte in der zweiten Halbzeit mit einer Umstellung in der Abwehr. Das brachte die deutschen Spielerinnen aus dem Konzept und nach einer 15:11-Führung (31.) mit 15:17 (37.) in Rückstand, weil zu viele Bälle verloren gingen. Zudem hatte die für Clara Woltering ins Tor gekommene Katja Schülke nicht ihren besten Tag und hielt kaum einen Ball. Nach dem 17:21 (45.) fing sich der Gastgeber wieder, konnte das Spiel aber nicht mehr zu seinen Gunsten drehen.