Ex-Handball-Manager Schwenker erneut freigesprochen
Kiel (dpa) - Der frühere Handball-Manager Uwe Schwenker ist vor Gericht erneut freigesprochen worden und ist nun bereit für eine Rückkehr in die Bundesliga.
Die Neuauflage im Strafprozess gegen den Ex-Manager des deutschen Rekordmeisters THW Kiel ging am Mittwochabend überraschend doch noch zu Ende, nachdem sich zunächst eine erneute Vertagung angedeutet hatte.
Die anklagende Staatsanwaltschaft hatte am Ende ihres einstündigen Plädoyers selbst für Freispruch votiert. Es sei kein Nachweis der Untreue zu führen, sagte Oberstaatsanwalt Axel Goos. Schwenker-Verteidiger Michael Gubitz verzichtete daraufhin auf sein Plädoyer. „Das ist eine überraschende Wende. Ich habe dem nichts hinzuzufügen“, sagte Gubitz.
Schwenker war bereits im Januar vorigen Jahres vom Vorwurf der Bestechung und der Manipulation von Spielen in der Champions League freigesprochen worden. Im neuen Verfahren sollte lediglich die Frage geklärt werden, ob sich Schwenker wegen eines 60 000-Euro-Darlehens an den ehemaligen THW-Trainer Zvonimir Serdarusic der Untreue schuldig gemacht hat. Das Darlehen aus dem Frühjahr 2008 war nicht in der Bilanz des THW Kiel aufgetaucht. In den fünf Verhandlungstagen hatte es keine neuen Erkenntnisse gegeben. Frühere Gesellschafter des Vereins hatten Schwenker entlastet.
Der Staatsanwalt hatte zuvor Beweisanträge eingebracht, die vom Gericht abgelehnt wurden. Die Kammer verzichtete unter anderem darauf, Serdarusic und dessen Ehefrau wegen ihres umfassenden Aussageverweigerungsrechtes zu laden. Das sei „ein ungeeignetes Beweismittel“, sagte Richter Andrej Gabler.
„Ich bin nie davon ausgegangen, dass das Urteil hätte anders lauten können„, sagte Schwenker. Der 54 Jahre alte einstige Handball-Profi hatte stets beklagt, dass er ohne kompletten Freispruch nicht in das Handball-Geschäft zurückkehren könne. Konkrete Rückkehrpläne äußerte er nicht. „Ich kann mir das aber gut vorstellen“, sagte er. Es habe Gespräche „auf allen Ebenen“ gegeben. „Ich bin ein Kind des Handballs“, beteuerte der als erfolgreichster Manager in dieser Sportart bezeichnete Fachmann.