Flensburg verpasst bessere Ausgangslage gegen Skopje
Flensburg (dpa) - Dierk Schmäschke war auch am Tag nach dem 24:22 (13:14) der SG Flensburg-Handewitt im Viertelfinal-Hinspiel der Handball-Champions-League gegen den mazedonischen Meister Vardar Skopje noch stinksauer.
Allerdings hatte sich der Geschäftsführer der Norddeutschen schon wieder soweit abgekühlt, dass er auf einen zunächst angedachten Einspruch gegen die Spielwertung verzichtet. „Wir unternehmen nichts“, sagte Schmäschke.
Mit auslaufender Uhr war der dänische Flügelflitzer Anders Eggert auf das gegnerische Tor zugestürmt - und hatte den Ball zum vermeintlichen 25:22 versenkt. Doch die rumänischen Schiedsrichter verweigerten dem Treffer die Anerkennung. Laut der EHF-Offiziellen landete der Wurf des Dänen erst nach Ende der Spielzeit im Netz, nach Fernsehbildern war es vorher - allerdings ist die im TV eingeblendete Uhr nicht mit der offiziellen Zeitnahme synchronisiert.
Trotz des knappen Ergebnisses verbreiten Mannschaft, Trainer und Vorstand vor dem Rückspiel in der „Hölle von Skopje“ am Samstag Optimismus: „Das Glas ist nicht nur halbvoll, sondern dreiviertelvoll. Wir haben noch alles in der Hand“, sagte Schmäschke: „Wir wussten, was uns gegen Skopje erwartet. Unser Ziel für das Hinspiel war ein Sieg. Den haben wir erreicht, auch wenn wir viele Chancen vergeben haben.“
An der Förde lebt die Hoffnung weiter, im vierten Anlauf endlich das Finalturnier in Köln zu erreichen. Dreimal zuvor war die SG im Viertelfinale gegen den HSV Hamburg (2009, 2013) und die Spanier aus Ciudad Real (2011) gescheitert. Zweimal (gegen Ciudad Real und im vergangenen Jahr gegen Hamburg) hatten die Flensburger exakt an jenem Datum ein Viertelfinal-Heimspiel verloren, an dem jetzt Vardar Skopje besiegt wurde.
Diesen „Playoff-Fluch“ hat die Mannschaft von SG-Trainer Ljubomir Vranjes besiegt. Doch eine deutlich bessere Ausgangslage wurde verpasst. So hatte die SG kurz vor Schluss noch mit 24:20 geführt. „Es waren einige Sachen dabei, die nicht so gut waren“, sagte Mannschaftskapitän Tobias Karlsson: „Aber wir haben jetzt eine Woche Zeit, uns zu steigern.“
„Wir fahren nach Mazedonien, um auch das zweite Spiel zu gewinnen“, gab Schmäschke als Ziel für das 200. internationale Spiel der Flensburger aus. Am Samstag wollen die Flensburger im Hexenkessel der Boris-Trajkovski-Arena ihrem Nordrivalen THW Kiel nacheifern: Die „Zebras“ hatten die frenetischen Zuschauer schnell zur Ruhe gebracht und haben dank des 31:21-Auswärtssiegs über Metalurg Skopje vor dem Rückspiel am Sonntag in der Sparkassen-Arena beste Aussichten auf das Erreichen des Halbfinales.