„Endspiel“ am dritten Spieltag Flensburgs Handballer gegen die Löwen bereits unter Zugzwang

Flensburg/Mannheim (dpa) - Für die SG Flensburg-Handewitt sollte es das Duell des Jägers gegen den Gejagten werden. Nun ist die Bundesliga-Partie der Norddeutschen gegen den deutschen Handball-Meister Rhein-Neckar Löwen fast schon wie ein Endspiel - und das am dritten Spieltag.

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Denn nach der 29:32-Pleite bei der TSV Hannover-Burgdorf am Donnerstag steht der Meisterschafts-Zweite der Vorsaison am Sonntag (15.00 Uhr) im Heimspiel gegen den Titelverteidiger unter Druck. Bei einer Niederlage könnte das Ziel von der zweiten Meisterschaft nach 2004 erst einmal sehr weit entfernt sein.

„Wir müssen jetzt schnell den Schalter umlegen“, forderte der neue SG-Trainer Maik Machulla im TV-Sender Sky: „Wir müssen Kraft tanken und uns fokussieren.“ Gegen die Löwen sei es ein ganz neues Spiel und seine Mannschaft werde eine Reaktion auf die Pleite bei den „Recken“ zeigen.

In den Rhein-Neckar Löwen gastiert der denkbar ungünstigste Gegner in der Flens-Arena. Viermal in Serie hat der Meister zuletzt im Norden gewonnen. Darunter das 23:21 im Mai, das für die Mannheimer der entscheidende Schritt zur zweiten Meisterschaft nacheinander war. 28 der vergangenen 30 Heimspiele hat die SG gewonnen. Die beiden einzigen Niederlagen gab es gegen die Löwen. Der letzte Flensburger Heimsieg über die Mannheimer datiert vom 20. März 2013.

Auch wenn der Auftakt der Löwen beim 26:24 in Lemgo etwas holprig war, hat Coach Nikolaj Jacobsen gute Ansätze bei seinem Team erkannt: „Phasenweise machen wir das schon richtig gut. Nun müssen wir beides zusammenbringen, Abwehr und Angriff, und das möglichst über 60 Minuten.“. Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter der Löwen, nimmt alle Akteure in die Pflicht: „Wir müssen eine ganz andere Einstellung an den Tag legen, wenn wir in Flensburg bestehen wollen.“

Unter der Woche hatte der Meister frei. Das ursprünglich für Donnerstag angesetzte Heimspiel gegen den TVB 1898 Stuttgart wurde auf den 7. Dezember verlegt, weil in der heimischen SAP-Arena das Eishockeyteam der Adler Mannheim im Einsatz war. Ob das ein Vor- oder Nachteil für seine Mannschaft ist, wollte Flensburgs Geschäftsführer Dierk Schmäschke nicht beurteilen: „Das sieht man erst, wenn das Spiel gespielt ist.“ Die positive Serie der Gäste interessiert ihn wenig: „Der Blick zurück hilft gar nicht.“

Vom neuen Trainer Machulla, der das schwierige Erbe des zum ungarischen Spitzenclub Telekom Veszprem abgewanderten Erfolgscoach Ljubomir Vranjes angetreten hat, ist Schmäschke felsenfest überzeugt: „Er arbeitet sehr intensiv und hat unser volles Vertrauen.“

Für die Rechtsaußen Bogdan Radivojevic und Marius Steinhauser ist das Match zwischen der SG und den Löwen ein besonderes. Radivojevic ging zur neuen Saison von Flensburg nach Mannheim, Steinhauser trat den umgekehrten Weg an. In den neuen Teams spielen beide aber hinter den Stammkräften Lasse Svan (Flensburg) und Patrick Groetzki (Löwen) noch keine große Rolle.