Bergischer HC BHC-Arnesson: „Wir haben ein wenig kopflos gespielt“

Die BHC-Spieler geben sich nach dem Spiel selbstkritisch, wissen aber um ihre Stärken.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Auf 10:6 und 11:7 zogen die Gäste des HC Elbflorenz in der ersten Halbzeit davon. Im 6:0-Abwehrsystem bekam der Bergische HC kaum Zugriff. „Wir wollten einfach zu viel im Zweikampf“, erläuterte Trainer Sebastian Hinze. „Das war alles sehr kämpferisch, nur leider nicht im System.“ So gelang es den Dresdenern immer wieder, in die Lücken zu gehen, und entscheidenden Nadelstiche gegen die Löwen zu setzen.

Erst mit der Umstellung auf eine 5:1-Formation mit Linus Arnesson auf dem vorgezogenen Posten lief es besser. Ein 6:0-Lauf bescherte der Mannschaft einen 13:11-Vorsprung zur Pause. „Die Intensität war am Anfang zu hoch“, analysierte der schwedische Zugang. „Wir haben euphorisiert, aber gleichzeitig auch ein wenig kopflos gespielt.“ Davon war in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu spüren: „Wir und auch ich haben länger gebraucht, um effektiv abzuschließen, aber es hat dann nach hinten raus zum Glück besser geklappt.“

Hinze lobte vor allem die Disziplin seiner Truppe in der zweiten Hälfte, die sich auch von Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen ließ. Um es mit Sportdirektor Viktor Szilagyis Worten zu sagen: „Es war ein für den ersten Spieltag gutes Handballspiel, das wir aufgrund der höheren Reife gewonnen haben.“ Denn in einen „Flow“, wie Hinze es nannte, kamen die Löwen nicht. „Klar hätten wir den Vorsprung gerne mal ein wenig komfortabler gestaltet, aber über allem stehen die beiden Punkte“, stellte der Coach klar.

Respekt zollten die Verantwortlichen auch dem Gegner. „Es war das erwartet schwere Spiel“, sagte der dreifache Torschütze Jan Artmann. „Elbflorenz hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Trotzdem war es ein verdienter Sieg, weil wir die Ruhe bewahrt, in der zweiten Hälfte dann auch fast immer geführt haben und unsere Überzahlsituationen clever zu nutzen wussten.“ Auch der Linksaußen fand, dass man in der ersten Halbzeit wohl sogar „zu heiß“ zu Werke gegangen war.

Gewohnt trocken sah es Fabian Gutbrod: „Wir haben gewonnen, und es hat sich niemand verletzt. Das ist positiv.“ Der 29-Jährige, der vier Mal aus dem Rückraum versenkte, sprach von einem guten Auftakt mit ein paar Abstimmungsproblemen gerade in der Deckung. „Aber das ist normal. Wir sind erst sechs Wochen in dieser Konstellation zusammen.“

Einen Schönheitspreis wird es für das erste Saisonspiel nicht geben, aber es war ein solider erster Akt einer Saison, in der die Löwen so viel erreichen wollen. „Im November redet kein Mensch mehr darüber, wie wir an die beiden Punkte gekommen sind“, meinte auch Torhüter Bastian Rutschmann. „Wir haben unter unseren Möglichkeiten gespielt, in der Abwehr hatten wir eigentlich nur in den letzten Minuten vor der Pause Zugriff.“

Arnor Gunnarsson fühlte sich an sein erstes BHC-Spiel überhaupt vor fünf Jahren in der Zweiten Liga gegan Nordhorn erinnert: „Auch damals war das Spiel ziemlich stressig, genau wie gegen Nordhorn waren wir am Ende aber auch diesmal die stärkere Mannschaft.“