Füchse-Star Romero will sich mit Titel verabschieden

Berlin (dpa) - Er ist Weltmeister, Champions-League-Sieger und mehrfacher spanischer Handball-Meister. In Deutschland hat Iker Romero freilich noch keinen Titel gewonnen. Das könnte sich an diesem Wochenende ändern.

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In Hamburg möchte der Spanier am Wochenende mit den Füchsen Berlin beim Final Four im DHB-Pokal die erste Trophäe der noch jungen Vereinsgeschichte gewinnen. Der Kapitän und Publikumsliebling könnte mit einem Triumph der Hauptstadt Lebewohl sagen. „Natürlich wäre es super und es würde mich stolz machen, wenn ich mich mit einem Titel verabschieden könnte“, sagte der 33-Jährige, „aber für den Verein und die Fans wäre der Pokalgewinn noch wichtiger“.

Der Oldie verlässt nach drei Jahren im „Fuchsbau“ den Club. Romero weiß bereits, wie es dann für ihn weitergeht. Er möchte aber noch nichts verraten. „Ich werde es nach dem Pokal-Final-Four sagen. Vor dem Turnier wäre kein guter Zeitpunkt gewesen“, sagte er. Schon jetzt kann Romero „auf eine fast perfekte Saison“ mit den beiden Finalteilnahmen im Pokal und dem EHF-Cup zurückblicken. „Jetzt fehlt nur noch die Kirsche“, sagte er mit einem breiten Grinsen.

Für das Ziel erster Titelgewinn der Vereinsgeschichte müssen die Füchse zunächst am Samstag (17.45 Uhr) im Halbfinale MT Melsungen besiegen. Auch deshalb möchte Romero noch nicht vom Endspiel reden. Aus seiner Erfahrung von 14 Jahren Profihandball weiß er, dass sich das Team nicht zu sehr unter Druck setzen darf.

„Auch wenn wir nicht der Favorit sind, haben wir eine gute Chance. Wir dürfen aber nicht denken, dass wir den Pokal gewinnen müssen“, sagt Romero. Sein Credo für das Highlight in der Hansestadt: „Kämpfen und genießen.“ Im zweiten Semifinale stehen sich die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen gegenüber. Am Sonntag steigt das Finale.

Der Vorjahressieger THW Kiel scheiterte bereits früh im Pokalwettbewerb. Auch der Champions-League-Gewinner HSV Hamburg ist in der eigenen Halle nicht vertreten. Das Fehlen der beiden Liga-Schwergewichte erhöht die Chancen der Füchse auf den Pokalsieg. Davon möchte Trainer Dagur Sigurdsson allerdings nichts wissen.

„Es interessiert mich nicht, dass Kiel und Hamburg nicht dabei sind“, sagte der Isländer, der von der besonderen Atmosphäre eines Pokalfinal-Wochenendes noch nicht ergriffen zu sein scheint. „Wir spielen in der selben Halle, die wir aus der Bundesliga kennen, vor ganz normalen Fans“, äußerte sich der Füchse-Coach äußerst nüchtern.

Sportkoordinator Volker Zerbe schwärmte hingen vom Final Four. „Dort herrscht eine tolle Stimmung. Dieses besondere Flair gibt einem Spieler den Extra-Kick“, befand der Ex-Nationalspieler. Spieler hat Trainer Sigurdsson in Hamburg mehr zur Verfügung als zuletzt.

Das Verletztenlager lichtet sich langsam beim Hauptstadtclub. Auf der wichtigen Position im linken Rückraum steht einem Einsatz von Paul Drux nichts mehr im Weg. Pavel Horak kehrt in den Kader zurück. Das bleibt dem seit Monaten am Knie verletzten Nationalspieler Sven-Sören Christophersen verwehrt. Smöre stieg zwar in dieser Woche wieder ins Training ein, doch seine Muskulatur am betroffenen Knie ist verhärtet, so dass er für das Final Four passen muss.

Laut Sigurdsson komme es nun darauf an, wie sein Team den Rhythmus findet, den es zuletzt wegen der Verletzungssorgen nicht hatte. Er baue auf eine Mannschaft „mit jungen spritzigen Leuten, die genug Power haben und erfahrenen Spielern“. So wie Iker Romero einer ist.