Gegenspieler Panovics: „Deckarm-Trauma verfolgt mich“
Saarbrücken (dpa) - Joachim Deckarm einstiger Gegenspieler Lajos Panovics leidet bis heute unter dem schrecklichen Sportunfall des einst besten Handballers der Welt.
„Ich werde die Situation ein Leben lang nicht vergessen. Ich würde so gern mein Gehirn abschalten, doch es geht nicht. Immer wieder kommen die Erinnerungen hoch“, sagte der Ungar der Zeitung „Welt am Sonntag“. „Die Geschichte wird mich nie mehr loslassen. Das Deckarm-Trauma wird mich bis ins Grab verfolgen.“
Deckarm war beim Europapokalspiel des VfL Gummersbach bei Banyasz Tatabanya am 30. März 1979 mit Panovics zusammengestoßen und bewusstlos auf den Betonboden gestürzt. Dabei zog er sich schwerste Kopfverletzungen zu, lag 131 Tage im Komma und wurde ein Pflegefall. Zum Festakt von Deckarms 60. Geburtstag an diesem Sonntag in Saarbrücken wollte Panovics nicht kommen. Der Rummel um den Jubilar sei an diesem Tag schon groß genug.
Deckarm und Panovics haben sich zehn Jahre nach dem Unglück erstmals getroffen, danach immer wieder. Damals sagte der 104-malige Nationalspieler zu dem Ungarn: „Lajos, ich weiß, was dir passiert ist. Ich bin dir nicht böse.“ Heute sind die beiden befreundet. Panovics, der als Trainer in Niederösterreich arbeitet, wurde in seiner Karriere oft als „Mörder“ beschimpft, „der Deckarm auf dem Gewissen hat“.