Häfner - Erst Nachrücker, dann Halbfinal-Joker
Krakau (dpa) - Kai Häfner wurde unter dem Berg jubelnder Handballer fast erdrückt. Mit seinem Treffer kurz vor der Schlusssirene der Verlängerung zum 34:33 gegen Norwegen hatte der Linkshänder sich und sein Team ins große Glück geworfen - EM-Finale gegen Spanien.
„Das ist alles ein großer Traum. Man muss sich erst mal kneifen lassen, um das zu realisieren“, gab der 26-Jährige zu. Erst durch das Verletzungspech von Kapitän Steffen Weinhold war Häfner ins deutsche Aufgebot gerückt und zum letzten Spiel der Hauptrunde ins Team gekommen. „Die Mannschaft hat es mir einfach gemacht. Ich bin sehr, sehr gut aufgenommen worden“, erzählte der Rückraumspieler von der TSV Hannover-Burgdorf.
Bei seinem entscheidenden Treffer hat Häfner in seinem gerade einmal 23. Länderspiel Nervenstärke bewiesen. „Fünf Sekunden vor Schluss hatte ich den Ball in der Hand, und dann habe ich mir gedacht, jetzt müssen wir noch irgendwie ein Tor machen. Zum Glück hat das funktioniert, und wir haben das Dinge gewonnen“, erzählte er.
Viel Zeit zum Jubeln mit den Kollegen in der Kabine blieb ihm aber nicht - er musste zur Dopingkontrolle. „Die Dopingprobe war schon ziemlich nervig nach so einem Spiel“, bekannte Häfner, nachdem er seine Pflicht erfüllt hatte.