Handball-Clubs atmen auf: Kein deutsches Duell

Wien (dpa) - Aufatmen bei den deutschen Handball-Clubs: Den fünf Europacup-Teams bleiben in den Viertelfinalspielen Bundesliga-Duelle erspart. Doch vor Herausforderungen steht das Quintett allemal.

Cupverteidiger VfL Gummersbach spielt im Wettbewerb der Pokalsieger gegen BSV Bern Muri aus der Schweiz. Die SG Flensburg-Handewitt muss sich mit Motor Saporoschje aus der Ukraine auseinandersetzen. Dies ergab die Auslosung am Dienstag in der Geschäftsstelle der Europäischen Handball-Föderation (EHF) in Wien. Gummersbach hat zuerst Heimrecht, die Flensburger müssen zunächst auswärts antreten.

Im EHF-Pokal startet das deutsche Trio mit Auswärtsspielen. Pokalverteidiger Frisch Auf Göppingen spielt gegen Dinamo Minsk in Weißrussland, die Rhein-Neckar Löwen bekommen es mit RK Gorenje Velenje aus Slowenien zu tun. Der SC Magdeburg bekam den slowakischen Club Tatran Presov zugelost. Spieltermine in beiden Wettbewerben sind der 17./18. März und der 24./25. März.

„Mein einziger Wunsch war: keine deutsche Mannschaft“, gestand Göppingens Trainer Velimir Petkovic und traf damit zu 100 Prozent den Tenor seiner Kollegen. Er hofft durch das Losglück wieder auf den Einzug ins Halbfinale. „Unsere Vorteile gegen Minsk sind jetzt: Wir haben das zweite Spiel zu Hause und sie sind vielleicht etwas schwächer einzuschätzen als Velenje und Saint-Raphaël.“ Doch sind die Göppinger gewarnt: Die Weißrussen haben überraschend den spanischen Traditionsclub BM Granollers ausgeschaltet.

Zufrieden mit dem Los Tatran Presov zeigte sich Magdeburgs Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt. „Gut so. Es hätte schlimmer kommen können“, konstatierte er und fügte erleichtert an: „Ein internationaler Gegner ist schöner im Europacup als ein deutsches Duell.“ Trainer Frank Carstens mahnte davor, die Slowaken zu unterschätzen, die das dänische Team Nordsjaelland zweimal besiegt hatten. „Wer in der Runde davor Dänen so klar ausschaltet, muss Qualität besitzen.“

Ähnlich reagierte auch Gudmundur Gudmundsson. „Velenje hat eine sehr gute Mannschaft, das ist ein schweres Los für uns. Ich bin allerdings froh, nicht gegen Magdeburg oder Göppingen spielen zu müssen“, erklärte der Trainer der Rhein-Neckar Löwen.

Für die SG Flensburg-Handewitt ist der Gegner Motor Saporoschje eine große Unbekannte. Trainer Ljubomir Vranjes muss sich erstmal über die Ukrainer informieren. „Es ist eine Mannschaft mit viel Tradition. Wir reisen dort mit viel Respekt an. Wo sie sportlich stehen, kann ich noch nicht sagen, ich muss mich damit noch auseinandersetzen“, sagte der Schwede. Motor hatte sich im Stadtduell gegen ZTR Saporoschje und zuletzt gegen RK Vojvodina aus Serbien durchgesetzt.

Auch beim VfL Gummerbach weiß man nicht so recht, was vom Kontrahenten Bern Muri zu halten ist. Der Fünfte der Schweizer Liga versetzte in der Vorrunde Kaustik Wolgograd aus Russland dank eines auswärts mehr erzielten Tores den Europacup-K.o., hat aber in der nationalen Liga bereits 17 Punkt Rückstand auf Tabellenführer Kadetten Schaffhausen.