Handball-Frauen nach Sieg gegen Ungarn auf EM-Kurs
Trier (dpa) - Drei Tage nach der 23:25-Hinspielniederlage in Ungarn feierte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Trier einen souveränen 26:18 (13:9)-Erfolg gegen den schwachen Olympia-Vierten.
Manager Heiner Brand klatschte den Frauen Beifall, Präsident Ulrich Strombach lächelte zufrieden: Die führenden Männer im deutschen Handball freuten sich mit den Nationalspielerinnen über einen überzeugenden Sieg und einen Riesenschritt in Richtung EM.
Damit liegt die DHB-Auswahl zwei Spieltage vor Abschluss der Qualifikation in der Tabelle der Gruppe 1 mit 6:2 Zählern auf Rang eins vor den punktgleichen Ungarn - und hat den direkten Vergleich für sich entschieden. Ein Punkt im nächsten Qualifikationsspiel in Weißrussland Ende Mai genügt schon, um das EM-Ticket zu lösen. Die beiden Bestplatzierten jeder Gruppe fahren zur EM vom 2. bis 16. Dezember in den Niederlanden.
In Trier waren Frederike Lütz mit acht Treffern und Laura Steinbach (7) die besten deutschen Torschützinnen. Bei den Ungarinnen, die im Vergleich zum Hinspiel viele Stammspielerinnen schonten, war Anniko Kovacsics (6/1) am erfolgreichsten.
Bundestrainer Heine Jensen war mit dem Auftritt in Trier sehr zufrieden. „Ich bin froh, dass wir den Sieg geschafft haben, denn das war ein Riesenschritt zur EM. Phasenweise stand die Deckung überragend. Auch im Angriff waren wir deutlich besser als im Hinspiel“, lobte der Däne den souveränen Auftritt. Dies sah die siebenfache Torschützin Laura Steinbach ähnlich: „Wir waren viel disziplinierter als im Hinspiel und haben uns den Sieg auch in dieser Deutlichkeit verdient. Vor allem die Abwehr und Torfrau Katja Schülke waren entscheidend für den Erfolg.“
Im Rückspiel vor 2017 Zuschauern in der Arena Trier musste Bundestrainer Heine Jensen seine Mannschaft umbauen. Kurzfristig waren Nadja Nadgornaja wegen Leistenproblemen und Kerstin Wohlbold wegen Grippe ausgefallen. Zudem fehlte Spielführerin Isabell Klein, die sich im Hinspiel einen Kreuzband- und Innenbandriss im linken Knie zugezogen hatte. Auf Krücken hatte sie vor Spielbeginn die nachträgliche Ehrung für ihr 50. Länderspiel entgegennahm.
Ausgerechnet die für Kleins nachnominierte Lütz war ein Garant für die frühe 9:3-Führung nach 17 Minuten. Zudem zeigte Torfrau Schülke eine starke Partie. Auch wenn die Ungarinnen zwischenzeitlich auf 8:9 verkürzten, gingen die Deutschen mit einem beruhigenden 13:9-Vorsprung in die Kabine. Nach der Pause hatten die Gastgeber wieder einen perfekten Start: Mit ihrem siebten Treffer baute Lütz nach 38 Minuten die Führung auf 18:11 aus, während die Ungarinnen kaum noch die deutsche Deckung durchbrechen konnten. Die überragende ungarische Torfrau Eva Kiss verhinderte eine noch frühere Vorentscheidung, aber der deutsche Erfolg, der spätestens beim 24:17 (55. Minute) feststand, war zu keinem Zeitpunkt gefährdet.