Handball-WM: Deutscher Jubel nach Zittersieg
Das Heuberger-Team erkämpft sich ein 31:27 gegen Argentinien. Der Bundestrainer verhängt ein Trickwurf-Verbot.
Granollers. Jubel im deutschen Handball-Lager: Mit dem dringend benötigten Pflichtsieg hat sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bei der WM in Spanien beste Chancen auf das Achtelfinale geschaffen.
Zwei Tage nach der ärgerlichen 23:25-Niederlage gegen Tunesien zitterte sich der EM-Siebte am Dienstag in Granollers zum 31:27 (17:13) gegen Argentinien und feierte den zweiten Erfolg in der Vorrundengruppe A.
„Für mich hat die Mannschaft über 60 Minuten einen tollen Fight geboten. Die Mannschaft hat tollen Handball gezeigt, mit viel Tempospiel. Und hat sich diesen Sieg redlich verdient“, sagte Bundestrainer Martin Heuberger.
Vor rund 4200 Zuschauern präsentierte sich das Team von Bundestrainer Martin Heuberger zwar mit starkem Willen und trat couragiert auf, bekam am Ende beim 28:26 (57.) aber noch einmal das Nervenflattern.
Doch da war es vor allem Torhüter Carsten Lichtlein, eigentlich die Nummer zwei hinter Silvio Heinevetter, der einige tolle Paraden zeigte. Mit einem Sieg gegen Montenegro kann sich die deutsche Mannschaft am Mittwoch den Platz im Achtelfinale vorzeitig sichern. Letzter Vorrundengegner ist dann am Freitag in Barcelona Titelverteidiger Frankreich.
Als Grundübel der bisherigen Auftritte und insbesondere bei der Niederlage gegen Tunesien hatte der Bundestrainer die schwache Chancenverwertung ausgemacht. Zu zaghaft würden die Spieler beim Torwurf agieren. „Da müssen wir konsequenter werden“, forderte er. Angesichts von nur 58 Prozent Trefferquote in den ersten beiden Partien verhängte er für das Spiel gegen Argentinien kurzerhand ein Trickwurf-Verbot.
Mit dem offensichtlichen Willen, den Mangel abzustellen, ging das deutsche Team in die Partie gegen den Panamerika-Meister. Wie gefordert hielten sich alle an das Dreher-Verbot selbst von den Außenpositionen. In der 11. Minute führte die DHB-Auswahl durch eine gute Wurfausbeute mit 7:5. Das DHB-Team steigerte sich vornehmlich in der Abwehr und ging mit 17:13 in die Pause. Bis dahin waren 70 Prozent aller Würfe im argentinischen Tor gelandet.
Abwehrchef Oliver Roggisch sorgte nach Wiederanpfiff für das 18:13 (31.). Anschließend versuchten die Südamerikaner mit einer offensiven Abwehr, das deutsche Spiel aus dem Rhythmus zu bringen. Doch das DHB-Team ließ sich den Erfolg nicht mehr aus der Hand nehmen. Beste Torschützen waren Patrick Wiencek und Adrian Pfahl (je 5).