Argentiniens Torwart ist auch deutsch
Matias Schulz spielte einst für Dessau.
Granollers. Am Anfang stand ein Wunsch. „Keine schwierigen Fragen, bitte“, sagte Matias Schulz mit entwaffnendem Lächeln. Gerade hatte der Torhüter der argentinischen Nationalmannschaft das Duell gegen Brasilien verloren — 20:24. „Das ist sehr bitter“, gestand der 30-Jährige. Vor allem nach dem 28:26-Beginn gegen Montenegro.
Matias Schulz — das klingt weniger argentinisch als deutsch. Und so ist es auch: Die Urgroßeltern waren nach Argentinien ausgewandert. Schulz hat seine familiären Wurzeln in Hannover und Jena. Fließend spricht er Deutsch, gelernt von seinen Vorfahren, verfeinert später beim Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV, wo er von 2006 bis 2008 unter Vertrag stand.
Vor dem heutigen Spiel des Panamerika-Meisters gegen Deutschland (18.15 Uhr/ARD) ist Schulz deshalb ein gefragter Mann. In 102 Länderspielen hat er sogar drei Tore erzielt, war schon 2007 bei der WM in Deutschland dabei. Und erinnert sich an das letzte Duell, als der inzwischen beim spanischen Erstliga-Sechsten Helvetia Anaitasuna spielende Torwart bei der WM vor zwei Jahren mit Deutschland um Rang elf stritt. Damals gewann die DHB-Auswahl mit 40:35 nach zweimaliger Verlängerung. Und was jetzt wird? „Bei uns muss alles klappen — und bei Deutschland gar nichts.“ Keine Fragen mehr. dpa/Red