Handballer in EM-Quali heiß auf Spanien
Mannheim (dpa) - Uwe Gensheimer freut sich auf das „besondere Kribbeln, vor heimischer Kulisse die Nationalhymne zu singen“. Der Nationalmannschafts-Kapitän ist elektrisiert von dem Duell der deutschen Handballer in der EM-Qualifikation am Mittwoch gegen Spanien in seinem „Wohnzimmer“.
„Mit einem Sieg in Mannheim haben wir die Chance, unser EM-Ticket für Polen quasi zu lösen. Und diese Chance wollen wir nutzen, auch wenn die Spanier der Favorit sind“, sagte der gebürtige Mannheimer. Der Linksaußen hat ein Heimspiel in der SAP-Arena.
Genau wie seine Clubkollegen Patrick Groetzki und Stefan Kneer von den Rhein-Neckar Löwen sowie Teammanager Oliver Roggisch, der Co-Trainer der Löwen. „Ein bisschen seltsam ist es schon, nicht daheim zu schlafen“, sagte Gensheimer, der wie die anderen Nationalspieler seit Freitag in einem Mannheimer Hotel übernachtet statt in seiner Wohnung in Heidelberg.
Die Arena wird eine würdige Bühne bieten, mehr als 11 000 Karten wurden im Vorverkauf abgesetzt. Die Veranstalter hoffen auf eine ausverkaufte Halle mit 13 500 Besuchern. Zudem wird die ARD nach langer Zeit mal wieder ein Spiel der deutschen Handballer live übertragen. An Mannheim haben die Nationalspieler gute Erinnerungen: Mit einem Sieg im letzten WM-Test gegen Tschechien verabschiedeten sich Gensheimer & Co. im Januar nach Katar, wo sie dann als Siebte das Ticket zur Olympia-Qualifikation für Rio lösten.
Und selbst ein Spanier wird so etwas wie ein Heimspiel haben: Gedeon Guardiola, der ebenfalls für die Rhein-Neckar Löwen aufläuft. Der Kreisläufer sieht die Rollen anders verteilt als Gensheimer: „Zu Hause ist Deutschland der Favorit. Die haben eine tolle WM gespielt und sind richtig stark im Moment.“
Bundestrainer Dagur Sigurdsson traut es seiner Mannschaft zu, den stolzen Spaniern in der EM-Qualifikation ein Bein zu stellen. „Wir haben bei der Weltmeisterschaft im Januar gezeigt, dass wir gegen die Großen der Welt bestehen können. Das wollen wir nun in der Qualifikation für die Europameisterschaft fortsetzen“, erklärte Sigurdsson vor der ersten von zwei Begegnungen mit dem Weltmeister von 2013. „Am Sonntag beim Rückspiel in Leon kann das schon wieder ganz anders aussehen“, meinte der Isländer, der sein stärkstes Aufgebot zur Verfügung hat. Auch der zuletzt gegen die Schweiz geschonte Spielmacher Martin Strobel ist einsatzfähig.
Gensheimer wie auch Guardiola sind sich einig, dass sich Spanier und Deutsche bei der EM 2016 wiedersehen. Beide Mannschaften haben in der Qualifikationsgruppe 7 vier Punkte aus den ersten Partien gegen Finnland und Österreich eingefahren. Der Erste und Zweite qualifizieren sich für das Turnier in Polen. Sollte Deutschland beide Partien gewinnen, stünde am Sonntag die EM-Teilnahme definitiv fest. Zudem ist die DHB-Auswahl im Juni gegen Österreich in Kiel und beim Spiel in Finnland in der Favoritenrolle.