Handballerinnen vergeben Sieg gegen Russland
Novi Sad (dpa) - Die deutschen Handballerinnen haben zum Hauptrunden-Auftakt der Europameisterschaft in Serbien einen Sieg gegen Rekord-Weltmeister Russland verschenkt.
Die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen führte in Novi Sad lange Zeit gegen den Favoriten, musste sich dann aber mit einem 26:26 (16:13) zufriedengeben. Beste Werferin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes war Laura Steinbach (Bayer Leverkusen) mit neun Toren. Daneben überzeugte erneut Torfrau Katja Schülke vom HC Leipzig.
Damit bleibt Deutschland in der Tabelle Letzter. Am Dienstag (18.15 Uhr) folgt das Duell gegen den Olympia-Zweiten Montenegro, zum Abschluss geht es am Donnerstag (18.15 Uhr) gegen Rumänien. Die beiden Gruppen-Ersten ziehen ins Halbfinale ein. Der Gruppen-Dritte spielt um Platz fünf.
„Wir haben mehr Mut in Richtung Tor gezeigt, aber in den letzten zehn Minuten der zweiten Halbzeit lassen wir zu viele Chancen liegen. Das war letztlich entscheidend. Schade, dass wir im Abschluss nicht kühn genug waren - ein Sieg wäre drin gewesen, aber am Ende müssen wir uns bei Clara Woltering bedanken, dass es noch ein Remis wurde“, sagte Jensen.
Die Deutschen lagen nach zehn Minuten bereits mit 8:3 vorne - und hatten zu diesem Zeitpunkt schon so viele Tore erzielt wie im letzten Vorrundenspiel gegen Kroatien (17:16) am Freitag nach der ersten Halbzeit (8:7). Die russische Abwehr war völlig indisponiert, bei den zuvor abschlussschwachen Deutschen war der Knoten geplatzt. Vor allem das Leverkusener Duo Laura Steinbach und Marlene Zapf imponierte mit je fünf Treffern vor der Pause. Nach nur sechs Minuten nahm der russische Trainer Witali Krochin schon seine Auszeit, nachdem die Deutschen mit 4:1 vorgelegt hatten.
Neben dem klar verbesserten Angriff war es vor allem wieder Torfrau Katja Schülke, die den Vorsprung festhielt. Die beste Torfrau der EM-Vorrunde (45 Prozent aller Würfe abgewehrt) kaufte dem vierfachen Weltmeister den Schneid ab. Und diese Dominanz setzte sich auch nach der Pause fort, als Steinbach sich unaufhaltsam durchsetzte. Ihr neunter Treffer sorgte für das 23:17 in der 38. Minute, die erste deutsche Sechs-Tore-Führung. Aber danach ging der Angriffsfluss verloren, die Russinnen kamen bedrohlich nahe, auch weil Zapf & Co immer häufiger an Torfrau Maria Sidorowa scheiterten.
Beim 23:25 fünf Minuten vor dem Ende nahm Jensen seine Auszeit, doch der Abschwung war dadurch nicht gestoppt, das 25:25 war der erste russische Ausgleich überhaupt in der Partie. Kurz vor Schluss rettete eine Parade von Torfrau Clara Woltering gegen die beste russische Torschützin Tatjana Chmyrowa (6) das Remis.