HC Leipzig holt zum sechsten Mal den DHB-Pokal
Leipzig (dpa) - Die Handballerinnen des HC Leipzig haben nach vier titellosen Jahren endlich wieder den DHB-Pokal gewonnen und WM-Torschützenkönigin Susann Müller einen würdigen Abschied aus der Messestadt bereitet.
Die Leipzigerinnen gewannen das Finale gegen die HSG Blomberg-Lippe souverän mit 36:26 (17:10). Vor 5369 Zuschauern in der Arena Leipzig trafen die Nationalspielerinnen Saskia Lang und Luisa Schulze mit jeweils acht Toren am besten für die Gastgeberinnen, bei Blomberg war Isabelle Jongenelen mit elf Treffern am erfolgreichsten.
„Es war heute ein schöner Abschluss für mich, bevor im Sommer eine neue Station für mich beginnt“, sagte Deutschlands „Handballerin des Jahres 2013“ und schloss nicht aus, dass sie irgendwann auch ein drittes Mal in ihrer Karriere nach Leipzig zurückkehrt. Zur neuen Saison wechselt die WM-Torschützenkönigin zum ungarischen Champions-League-Sieger nach Györ. Dafür erhält der finanziell nicht auf Rosen gebettete HCL eine sechsstellige Ablösesumme.
Die 25-jährige Müller glänzte im Finale mit brillanter Übersicht, verteilte die Pässe klug an ihre Mitspielerinnen. Schon im Halbfinale gegen Buxtehude (33:23) avancierte die wurfgewaltige Linkshänderin mit sieben Treffern - wie so oft in dieser Saison - zur Leipziger Topscorerin. „Endlich, endlich! Ich bin drei Jahre hier, nie hat es für einen Titel gereicht. Jetzt können wir feiern“, sagte Rückraumspielerin Maura Visser.
Das Überraschungsteam der HSG Blomberg-Lippe, dessen größter nationaler Erfolg bisher das Pokalendspiel 2010 war, war am Sonntag von Beginn an chancenlos. Trainer Andre Fuhr hatte bereits im Vorfeld angekündigt: „Meine Mannschaft ist sehr jung und wird es gegen die erfahrenen Nationalspielerinnen aus Leipzig schwer haben.“
Leipzig dominierte das Final-Four-Wochenende so, wie der ärgste Bundesliga-Konkurrent Thüringer HC in dieser Saison die Meisterschaft. Weil der Zug in der Bundesliga auf Platz eins für Leipzig schon lange abgefahren war, stand der HCL bei der Pokalendrunde in eigener Halle mächtig unter Druck. Das Saisonziel, einen Titel zu holen, wäre sonst erneut verpasst worden. Immerhin blieb der Pott zuletzt 2008 in der Messestadt.
Das Team der Interims-Trainer Max Berthold/Wieland Schmidt wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Auch für die erstmalige Ausrichtung des Final Four erhielt Leipzig viel Lob. „Damit wurde hervorragende Werbung für den Frauenhandball betrieben“, sagte Fuhr.
Mit dem Gewinn des DHB-Pokals ist der HC Leipzig automatisch für den Europacup der Pokalsieger qualifiziert. Die Sächsinnen werden diesen Startplatz aber an Blomberg abgeben. Denn der Bundesliga-Zweite aus Leipzig bewirbt sich auch in der kommenden Saison für die Champions League oder tritt im zweithöchsten Wettbewerb im EHF-Cup an.