Leipzig im Pokalfinale Favorit gegen Überraschungsteam

Leipzig (dpa) - Die Handball-Frauen der HSG Blomberg-Lippe haben das Traumfinale im DHB-Pokal verhindert. Im Halbfinale bezwang der Bundesliga-Siebte beim Endrunden-Turnier in Leipzig den Tabellendritten TSV Bayer Leverkusen mit 27:26 (14:14) und steht erstmals seit 2010 wieder im Finale.

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Gegner am Sonntag ist Gastgeber HC Leipzig. Der Tabellenzweite setzte überlegen mit 33:23 (17:11) gegen den Buxtehuder SV durch und strebt als Favorit seinen ersten Titelgewinn seit vier Jahren an.

„Wenn man in einem Finale steht, will man den Gegner natürlich ärgern“, sagte Blombergs Trainer Andre Fuhr und fügte hinzu: „Aber individuell ist der HCL deutlich besser und mit vielen Nationalspielerinnen besetzt.“

Vor 4797 Zuschauern in der Arena Leipzig hatte der Gastgeber unerwartet leichtes Spiel in seinem Halbfinale. Wie schon vor zwei Wochen in der Bundesliga gewann der Tabellenzweite ohne Mühe gegen den BSV. Das Team des Trainer-Duos Max Berthold/Wieland Schmidt enteilte schon früh auf 4:1 und gab die Führung nie aus der Hand. „Es war eine emotionale Partie, in der wir vor allem in der Abwehr ganz stark gestanden haben“, sagte die HC-Torhüterin Katja Schülke, die nach der Geburt ihres Kindes erstmals wieder auf der Bank saß.

Buxtehudes Trainer Dirk Leun musste eingestehen: „Nicht jeder hat so eine Weltklasse-Spielerin wie Susann Müller. Deshalb ist das Ergebnis in Ordnung.“ Die mit sieben Treffern erfolgreichste Leipzigerin war neben Kapitänin Karolina Kudlacz eine wichtige Säule für den Erfolg. Für Buxtehude traf Randy Bülau achtmal. „Wir haben heute alles richtig gemacht und wollen unbedingt den Pokal gewinnen“, meinte Leipzigs Trainer Schmidt.

Deutlich spannender war die zweite Partie. Am Ende zeigte der Außenseiter aus Blomberg die besseren Nerven gegen die Leverkusenerinnen, die im Viertelfinale Pokalverteidiger Thüringer HC ausgeschaltet hatten. Trotz des Ausfalls der verletzten Topspielerin Xenia Smits führte Blomberg bis zur 40. Minute immer knapp. Beim 23:20 schien Leverkusen das Spiel zu drehen, doch Blomberg glaubte weiter an sein Chance. Nach der Roten Karte wegen groben Fouls gegen die Leverkusenerin Naiara Extremado verwandelte Angela Malestein den Siebenmeter zum Siegtreffer.