Handball HSG Krefeld tauscht den Trainer aus

Auf den Trainerposten beim Handball-Drittligisten HSG Krefeld Niederrhein ist einfach keine lange Haltbarkeit garantiert. Denn nach der kurzfristigen, aber nicht ganz überraschenden Entlassung von Maik Pallach nach nur eineinhalb Jahren Tätigkeit ist sein Nachfolger, der Niederländer Mark Schmetz, immerhin schon der siebte Coach in der gut neunjährigen Vereinsgeschichte.

Maik Pallach ist nicht länger Trainer bei der HSG Krefeld. Das machten die Verantwortlichen am Samstagmittag öffentlich. Nur fünf Stunden später präsentierten sie bereits einen Nachfolger.

Foto: samla.de

Dabei trug allein Olaf Mast, gleich nach der HSG-Gründung, vier Jahre lang Verantwortung. Die Entlassung von Pallach erfolgte scheinbar holprig, nur drei Tage vor dem Trainingsbeginn für die neue Spielzeit – eine langfristige Planung sieht anders aus.

Die Verpflichtung von Neu-Trainer Schmetz, der sich zu aktiven Zeiten den Spitznamen „der fliegende Holländer“ einhandelte, ließ auf sich warten. Denn der 45-Jährige unterschrieb erst am vergangenen Donnerstag bei seinem Ex-Klub SG Schalksmühle-Halver einen Auflösungsvertrag.

Somit gaben sich die Vereinsverantwortlichen aus dem Sauerland und vom Niederrhein im Haus von Schmetz in Geleen nahe Roermond fast die Klinke in die Hand. Denn schon vor mehr als 14 Tagen hatten HSG-Geschäftsführer Andre Schicks und Sportchef Stefan Nippes zum neuen Trainer Kontakt aufgenommen. Denn erst nach einer verspäteten, aber ausführlichen Saisonanalyse zwischen Gesellschafter Simon Krivec, Andre Schicks und eben Stefan Nippes zog das Trio die Reißleine.

Pallach scheitert an den hohen Erwartungen des Klubs

Pallach scheiterte letztlich an den hohen Erwartungen des Klubs. Drei bittere Niederlagen gegen den NRW-Rivalen Schalksmühle unter der Regie von Schmetz, häufig unbefriedigende Leistungen in der Liga wie in der Aufstiegsrunde kamen hinzu.

Insgesamt betrachtet konnte Pallach nur mit dem Sieg über den späteren Zweitliga-Aufsteiger Konstanz in der Aufstiegsrunde punkten. Sein Nachfolger, der bereits vor Pallachs Verpflichtung als Wunschkandidat auf der internen HSG-Trainerliste gestanden hatte, wie Andre Schicks gegenüber der WZ erklärte, verließ nach internen Querelen das für ihn sinkende Schiff in Schalksmühle. Dort hatte der Vorstand eine neue Zielrichtung vorgegeben, kündigte dem allseits beliebten Coach zunächst, holte ihn dann unter dem Druck der Mannschaft wieder zurück, um ihn dann doch zu entlassen.

Der Niederländer strebt als Trainer langfristig in die 2. Bundesliga, ein Ziel, das die HSG ebenfalls verfolgt. Darin waren sich beide Seiten schnell einig. Schmetz allerdings hatte bei der Zusammenstellung des neuen Kaders wenig Einfluss, muss jetzt seine unbestrittenen Kenntnisse in der Mannschaftsführung unter Beweis stellen.

Bei der noch laufenden Suche nach einem dritten Kreisläufer dürfte der Ex-Zweitligaspieler allerdings ein gewichtiges Wort mitsprechen. In Schalksmühle gibt es dafür mit Philipp Dommermuth einen Kandidaten, der allerdings bis 2023 an den Klub gebunden ist.

Mit Torjäger Tobias Schetters verhandelte die HSG bereits vor zwei Jahren. Doch in Schalksmühle scheint nach der Trainertrennung alles möglich, das Team droht, zumindest in Teilen, auseinander zu fallen.

Der HSG-Kader ist
aktuell voll besetzt

Die HSG hat wiederum, im Gegensatz zur abgelaufenen Saison, den Kader fast voll besetzt. Nur wenn weitere Spieler den Verein verlassen würden, könnten zusätzliche Verpflichtungen erfolgen. Bereits am Mittwoch, 13. Juli, trifft sich der neue HSG-Coach mit der Mannschaft zum ersten Kennenlernen in der Glockenspitzhalle – Pallach verabschiedet sich am Montag von seinem Ex-Team.

Mark Schmetz wird sein Ziel, in die 2. Liga aufzusteigen, akribisch verfolgen. Und Erfolge als Trainer weist Schmetz ebenfalls vor, so holte er bei seinen Stationen in den Niederlanden jeweils den nationalen Titel. Dass Schalksmühle letztlich als bestes NRW-Team in der Zeitliga-Aufstiegsrunde abschnitt, war vor dem Saisonstart ebenfalls nicht zu erwarten gewesen.