Kiel gewinnt Big Points: Déjà-vu für Rhein-Neckar Löwen

Mannheim (dpa) - Bitterer hätte das Déjà-vu nicht verlaufen können. Die Rhein-Neckar Löwen schickten sich an, den Erzrivalen THW Kiel zu bezwingen - und am Ende hieß der Sieger doch wieder Kiel.

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Mit 29:28 (11:12) entrissen die Norddeutschen im Spitzenspiel der Handball-Bundesliga den Gastgebern den Heimsieg. Und riefen schmerzliche Erinnerungen an das dramatischste Meisterschaftsfinale der Bundesliga-Historie im Mai hervor, als der Rekordmeister den Mannheimern den schon sicher geglaubten Meistertitel um ein Tor entriss. Nun liegen die Löwen schon wieder nur aufgrund der besseren Tordifferenz nur knapp vor Kiel und die Saison ist noch lang.

„Das war ein unglaublich wichtiges Spiel für uns. Ich hoffe, jetzt kommt unsere Phase, wo wir jedes Spiel gewinnen. Wir haben super als Team funktioniert“, sagte Kiels Rückraum-Shooter Marko Vujin, der nach dem Abpfiff mit seinen Teamkollegen im Kreis hüpfend den Erfolg überschwänglich feierte. Anders die Löwen: Die schlichen bedient in die Kabine.

„Wir hätten in der ersten Hälfte wegziehen können, haben aber zu viele Fehler gemacht. Nach dem Wechsel haben wir dann besser nach vorne gespielt, aber die Abwehr war nicht mehr so, wie wir uns das vorgestellt haben. Auch Niklas hat nicht mehr so gut gehalten“, sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen.

Mit Niklas war Löwen-Torhüter Niklas Landin gemeint, der sich seinen Arbeitstag so nicht vorgestellt hatte. Zwar avancierte der Keeper in der ersten Halbzeit zum schier unüberwindbaren Hindernis. Aber da der 25-Jährige nach der Pause stark abbaute, holte sich der Erzrivale den wichtigen Sieg. Eine besondere Brisanz bekam das Ganze dadurch, dass Landin im kommenden Jahr für den Rekordmeister aufläuft. Aber das hatte der 25-Jährige weit weggeschoben.

Weit wegschieben will Altmeister TBV Lemgo auch das Thema Abstieg. Doch nach neun Spielen ist die Lage prekär. Nach dem 30:31 beim Bergischen HC rangieren die Lipperländer auf Platz 18. Vier Sekunden vor der Schlusssirene warf BHC-Kapitän Viktor Szilagyi den entscheidenden Treffer. Es war der erste Sieg der bergischen „Löwen“ über den TBV, womit man sich im oberen Mittelfeld festsetzte.

Das zweite Spitzenspiel der Runde entschied die SG Flensburg-Handewitt für sich. Die Norddeutschen gewannen bei FA Göppingen klar mit 34:26 und fügten den Hausherren die erste Heimpleite der Saison bei. Durch das Ergebnis tauschten beide Teams die Plätze: Flensburg ist jetzt Dritter, Göppingen Vierter.

Angeführt vom 13-fachen Torschützen Hans Lindberg feierte der HSV Hamburg am Sonntag mit dem 34:28 (14:12) beim Tabellenletzten SG BBM Bietigheim den fünften Saisonerfolg. Der SC Magdeburg setzte sich zu Hause gegen die HSG Wetzlar mit 33:30 (16:11) durch. Pokalsieger Füchse Berlin rang nach hartem Kampf MT Melsungen mit 27:24 (13:15) nieder. Ein Torfestival gelang TuS N-Lübbecke, das die TSG Friesenheim mit 40:25 (21:13) deklassierte.