Kiel gnadenlos - Urlaubsreifer HSV vor Bundesliga-Debüt
Leipzig (dpa) - Der TV Emsdetten musste leiden. In seiner unnachahmlichen Art zeigte der deutsche Meister THW Kiel dem Neuling der Handball-Bundesliga die Grenzen auf.
Mit 40:25 (18:12) deklassierte der Titelverteidiger die Emsdettener in deren Halle und überrannte damit eine Woche nach dem Bergischen HC auch den zweiten Aufsteiger. „Das Ergebnis ist nicht gerecht, denn wir hatten 25 Minuten gebraucht, um uns abzusetzen“, fand Kiels Trainer Alfred Gislason tröstende Worte für den überforderten Gastgeber und hob die Leistung seines Teams hervor: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Es freut mich besonders, dass wir uns im Vergleich zum letzten Spiel verbessern konnten.“
Dabei meint es der Spielplan mit den Kielern gut. Nach dem vergleichsweise leichten Auftakt gegen zwei Aufsteiger hat der deutsche Rekordmeister bereits 25 Plustore auf dem Konto - und konnte sich zielgerichtet auf den ersten Höhepunkt der Bundesliga einspielen. Denn am kommenden Samstag steht das Duell mit dem ambitionierten Erzrivalen HSV Hamburg an.
Die Hanseaten haben noch kein Bundesliga-Spiel in dieser Saison bestritten, sind aber trotzdem schon geschlaucht. Zwei knallharte Ausscheidungsspiele gegen die Füchse Berlin um die Champions-League-Teilnahme mit Happy End und fünf Partien beim Super Globe: Vor dem Liga-Einstand am Mittwoch gegen den Bergischen HC wünscht sich der Champions-League-Sieger zurück in die Pause. „Eigentlich wären wir jetzt urlaubsreif, aber nach dem freien Sonntag geht schon wieder die Vorbereitung auf unser erstes Bundesligaspiel los, und am Wochenende wartet dann der THW Kiel. Brutal!“, sagte Kapitän Pascal Hens.
Unterdessen musste der TSV Hannover-Burgdorf einen Dämpfer hinnehmen. Gegen GWD Minden kam der Europacup-Debütant nicht über ein 27:27 (14:14) nicht hinaus und verpasste den ersten Heimsieg der Saison. „Wenn man kurz vor Schluss mit drei Toren führt, muss man Zuhause eigentlich gewinnen“, monierte Trainer Christopher Nordmeyer.
Superstar Ivano Balic muss mit der HSG Wetzlar weiter auf seinen ersten Bundesligasieg warten. Bei den Rhein-Neckar Löwen verlor sein Team mit 23:34. Damit sind die Mannheimer weiterhin ungeschlagen wie auch der SC Magdeburg, der mit 38:31 gegen Balingen-Weilstetten gewann. Die Berliner Füchse deklassierten Aufsteiger ThSV Eisenach mit 34:20 und TuS N-Lübbecke siegte gegen MT Melsungen mit 32:22.