Kiel souverän - Rhein-Neckar Löwen scheitern im Achtelfinale
Leipzig (dpa) - Der THW Kiel ist nach einer Handball-Lehrstunde für die SG Flensburg-Handewitt der letzte deutsche Vertreter in der Handball-Champions-League. Der Rekordmeister gewann nach dem 30:21 im Hinspiel auch das Achtelfinal-Rückspiel gegen den Bundesliga-Rivalen mit 33:28 (16:10).
Gescheitert sind auch die Rhein-Neckar Löwen, die auch die zweite Partie gegen Pick Szeged verloren. Nach dem 30:34 in Mannheim gab es in Ungarn ein 29:31 (13:16).
Die Kieler hatten gegen den Titelverteidiger aus Flensburg schon zur Pause für Klarheit gesorgt. Der Viertelfinalgegner der „Zebras“ wird am Dienstag in Wien ausgelost. Mögliche Gegner sind Croatia Zagreb (Kroatien), Vardar Skopje (Mazedonien), Paris St. Germain (Frankreich) und Szeged. Die Ungarn hatten die Rhein-Neckar Löwen auch im Rückspiel des Achtelfinales jederzeit fest im Griff. Auch die zwölf Treffer von Kapitän Uwe Gensheimer nutzten dem Bundesliga-Zweiten nichts.
Der EHF-Pokal bleibt derweil eine deutsche Domäne. Die MT Melsungen und die Füchse Berlin haben am Samstag zum Abschluss der Gruppenphase mit ihren jeweils fünften Erfolgen den Durchmarsch der deutschen Clubs perfekt gemacht. Europacup-Debütant Melsungen bezwang RK Nexe Nasice aus Kroatien mit 34:26 (20:14), die Berliner siegten bei Vojvodina Novi Sad in Serbien mit 30:25 (17:11).
Bereits am Mittwoch hatte sich der HSV Hamburg mit einem 30:28 gegen Pfadi Winterthur durchgesetzt. Von 2004 bis 2013 hatten nur deutsche Vereine den EHF-Pokal gewonnen. Titelverteidiger Pick Szeged spielt in der Champions League.
Die Auslosung für das Viertelfinale werden allerdings nur die Melsunger und die Hamburger aufmerksam verfolgen. Denn die Füchse sind als Gastgeber für das Endrunden-Turnier am 16./17. Mai bereits für das Halbfinale qualifiziert. Deswegen werden auch nur drei Viertelfinal-Paarungen ausgelost. Neben dem Bundesliga-Duo sind Gorenje Velenje (Slowenien), Team Tvis Holstebro und Skjern HB (beide Dänemark) sowie Eskilstuna Guif (Schweden) dabei.
„Wir haben keinen Wunschgegner. Ich mache mir auch vorher keine Gedanken, sondern warte ab. Es bringt nichts, sich schon Gedanken zu machen, dann kommt es meistens anders“, sagte Melsungens Trainer Michael Roth. Souverän ist seine Mannschaft durch die ersten beiden K.o.-Runden und die Gruppenphase marschiert. Und gegen die Kroaten bewies der Bundesliga-Sechste erneut seine internationale Reife.
„Das war genau das Spiel, was wir erwarten durften. Wir haben uns vor allem in der ersten Hälfte gut präsentiert und genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte Michael Roth. Die Melsunger kämpften sich auch aus einem Zwischentief, in dem der Vorsprung auf 22:19 (40.) schmolz, wieder heraus.
Derweil hat der SC Magdeburg in der Bundesliga einen Punkt liegen gelassen. Denn bei der HSG Wetzlar reichte es am Samstag nur zu einem Unentschieden. Zwar verbesserte sich der ehemalige deutsche Meister durch das 31:31 (17:18) wieder auf den dritten Platz. Doch im Kampf um die Champions League-Teilnahme kann die SG Flensburg-Handewitt nun am Mittwoch im Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen wieder nachlegen. Die Göppinger setzten sich am Sonntag 32:28 (18:14) gegen HBW Balingen-Weilstetten.