Tischtennis Ein Härtetest für die Borussia
Der deutsche Meister trifft auf TTC Neu-Ulm, das sich unter anderem mit Weltstar Dimitrij Ovtcharov verstärkt hat.
Der TTC Neu-Ulm mutet seinen Spielern einiges zu. Am Sonntag haben die Verantwortlichen der Donaustädter mal eben zwei Pflichtspiele vereinbart. Vormittags (11 Uhr) geht es in der Champions League gegen K.S. Dekorglas Dzialdowo, nachmittags (17 Uhr) stellt sich der Spitzenreiter der Tischtennis Bundesliga (TTBL) zum Meisterschaftsspiel ein. So kommt es am späteren TTC-Termin zum Aufeinandertreffen der aktuell besten beiden Bundesligamannschaften. Die Borussia hat von ihren fünf TTBL-Partien noch keine verloren, während die Bajuwaren erst einmal unterlagen. Da hieß der Gegner 1. FC Saarbrücken TT, der mit ebenfalls 8:2 Zählern punktgleich mit dem TTC ist und die Donaustädter traten mit ihrer zweiten Garde an.
Gegen die Borussia werden die Neu-Ulmer vermutlich mit „voller Kapelle“ spielen und das nötigt jedem in der TTBL gehörigen Respekt ab. Der TTC hatte sich vor Saisonbeginn überraschend mit Weltstars wie Dimitrij Ovtcharov, Truls Moregardh, Lin Yun-Ju und Tomokazu Harimoto verstärkt.
So hat TTC-Trainer Dimitrij Mazunov mit insgesamt sieben Spielern den größten Kader aller Bundesligisten zur Verfügung. Da Ovtcharov, Moregardh, Lin Yun-Ju und Harimoto, allesamt übrigens in den Top-Ten der Weltrangliste zu finden, vor allem in der Champions League eingesetzt werden sollen, weiß die Borussia aber nicht wirklich, auf wen sie am Sonntag treffen wird. Einzig der Japaner Harimoto ist nicht für die nationale Meisterschaft spielberechtigt.
„Wir freuen uns auf jeden Gegner“, meint Borussia-Manager Andreas Preuß. „Neu-Ulm hat am vergangenen Wochenende mit einem starken 3:0 gegen Bergneustadt gezeigt, dass auch die zweite Garde für jeden Gegner gefährlich ist.“ Gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt holten Maxim Grebnev, Vladimir Sidorenko und Lev Katsman drei Einzelsiege in Folge und gewannen die Partie souverän. Die Borussia ist nicht der TTC Bergneustadt. Mit Timo Boll, Dang Qiu, Anton Källberg sind drei Spieler aus den Top-20 der Weltrangliste dabei und Kay Stumper. Der ist zwar nur auf Platz 130 notiert, ist damit aber deutlich unterbewertet. Stumper steht jedenfalls mit 5:0-Siegen in der TTBL-Einzelrangliste gemeinsam mit Moregardh, der ebenfalls ohne Niederlage ist, an der Spitze. „Wir wollen an unsere Leistung der letzten Spiele anknüpfen“, erklärt Borussia-Headcoach Danny Heister. „Natürlich ist dieses Wochenende mit viel Fahrerei verbunden.“
Stammhalle in Pfaffenhofen
nach einem Brand gesperrt
Die Borussen fahren vom Pokalspiel beim TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell direkt nach Neu-Ulm, müssen aber das Navi neu programmieren. Der Austragungsort der Partie hat sich kurzfristig geändert, da die Stammhalle in Pfaffenhofen nach einem Brand am vergangenen Wochenende derzeit gesperrt ist. Neu-Ulm trägt das Heimspiel nun in der Kuhberghalle in Ulm aus. Für Stumper ist es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, hat er doch noch letzte Saison bei den inzwischen runderneuerten Bajuwaren aufgeschlagen. Das wird den 20-Jährigen aber nicht nervös machen.
Er hat in seinen Auftritten für den deutschen Rekordmeister aus Düsseldorf so abgezockt agiert, dass er sich durch das Wiedersehen mit alten Bekannten nicht aus der Konzentration bringen lassen wird. „Vor Ort werden wir nochmal kurz trainieren und wir sind gespannt, wie Neu-Ulm aufstellen wird. Sollten sie mit der besten Mannschaft auflaufen, nehmen wir die Challenge gern an“, so Borussia-Trainer Danny
Heister.