Kiels Verletzungspech macht Welthandballer Duvnjak stark
Skopje (dpa) - Ein Lautsprecher oder gar Selbstdarsteller ist Domagoj Duvnjak noch nie gewesen. Der Welthandballer überzeugt lieber mit seinen Leistungen auf dem Feld. Nach seinem Wechsel vom HSV Hamburg zum THW Kiel wirkte der 26-Jährige allerdings lange Zeit wie gehemmt.
Doch was er beim 38:27 in Berlin schon angedeutet hatte, stellte er mit seinen acht Toren beim 42:27-Kantersieg in der Champions League bei Metalurg Skopje endgültig unter Beweis: Der Kroate ist einer der Anführer der „Zebra“-Herde.
Trainer Alfred Gislason verlieh „Dule“ in der Übertragung des TV-Senders Sky sogar das Prädikat „Weltklasse“. Der Leistungsschub des Kroaten kommt angesichts der enormen Verletzungssorgen beim deutschen Rekordmeister gerade recht. Der Auftritt in der mazedonischen Hauptstadt war das vierte Spiel binnen neun Tagen. Und nach dem DHB-Pokalspiel am Dienstag gegen den TBV Lemgo steht am nächsten Sonntag das Spitzenspiel in der Bundesliga auf dem Programm. Die zweitplatzierten Kieler reisen zu Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen.
Der von seinem Coach hochgelobte Duvnjak blieb wie immer ganz bescheiden: „Das war nicht nur ich. Das war die ganze Mannschaft“, kommentierte er den Gala-Auftritt in Mazedonien. Da in Rasmus Lauge, Filip Jicha und Aron Palmarsson drei wichtige Kieler Spieler noch wochenlang ausfallen, ruht in den kommenden Wochen viel Verantwortung auf den Schultern von Duvnjak und seinen verbliebenen Rückraum-Kollegen Marko Vujin, Steffen Weinhold und Joan Cañellas.
Gegen ein allerdings erschreckend schwaches Team von Metalurg Skopje funktionierte der Rest-Rückraum des THW jedenfalls blendend. Und Angst vor einer zu großen Belastung hat der Kroate ohnehin nicht: „Ich habe noch genug Kraft. Ich hoffe, wir werden jetzt jedes Spiel besser und besser.“
In seiner knorrigen Art gewann auch Gislason der angespannten Personallage seines Teams etwas Positives ab: „Das Gute ist, dass nun die Neuzugänge spielen müssen. So wächst die Mannschaft schneller zusammen.“ Neuverpflichtungen schloss der Isländer aus: „Solange wir einen Torwart und sechs Feldspieler haben, ziehen wir das durch.“
Im einzigen Bundesligaspiel des Samstags feierte der SC Magdeburg nach zuletzt zwei Niederlagen wieder einen Sieg. Beim TBV Lemgo setzten sich die Bördestädter 30:23 (11:10) durch. Für die Hausherren erzielten Timm Schneider und Patrik Zieker je fünf Tore. Bester Werfer der Gäste war Andreas Rojewski (7). Magdeburgs Rechtsaußen Robert Weber sah nach einem Foul an Zieker (46.) die Rote Karte.