EHF-Final4 Kölns große Handballparty

Champignons League — 20000 Fans feiern ihre Teams an der Arena lautstark, fröhlich und friedlich.

Köln. Das EHF-Final 4 der Champignons League ist das größte Handballevent der Welt — 20 000 Fans haben am Wochenende ihre Teams beim Kampf um die europäische Spitzenposition unterstützt. Dabei wurde absolut friedlich und fair gefeiert. Vor der Arena gab es bereits am Samstagnachmittag Wettgesänge und so mancher Schal wurde unter den Anhängern getauscht. Fantasievoll sind die Outfits der Fans, die ihren Kopf komplett zum Handball umschminken oder die mit historischen Husaren-Uniformen nach Köln gereist sind.

Foto: Stephan Eppinger

Und nicht jeder Fan kam unbedingt aus der Stadt, wo sein Klub seinen Sitz hat. „Wir kommen aus Straßburg und wollen unseren französischen Spieler Nikola Karabatic anfeuern. Mit dem holt Barcelona den Titel“, sagte Nelson Karcher, der mit seinem Kumpels in landestypischen Kostümen unterwegs war, die ein wenig an einen Matrosen erinnerte und eher zum THW Kiel zu passen schien. Doch auch da kommen nicht alle Fans aus dem hohen Norden: So wie die vier Regensburger Handballspieler, die THW-Trikots mit bayerischen Lederhosen kombiniert haben. „Das ist einfach die beste Mannschaft. Und das Fest hier ist familiär und vor allem absolut friedlich. Das gefällt uns“, erklärt einer der Lederhosenträger, warum man fünf Stunden Fahrt nach Köln auf sich genommen hat.

Aus der Nähe des Polarkreises in Norwegen ist Maria Kongsli nach Köln geflogen, um mit ihren Freunden den THW zu unterstützen. „Bei Kiel spielt mit Steinar Ege ein Landsmann von uns. Für den lohnt sich der weite Weg. Jetzt hoffen wir, dass Kiel auch ins Finale kommt“, sagt die Norwegerin. Ebenfalls aus Skandinavien kommt Kasper Rost. Der Däne ist im Trikot des FC Barcelona unterwegs: „Wir freuen uns auf Jesper Nöddesbo. Die Stimmung hier ist großartig, wir sind zum ersten Mal in Köln, kommen aber bestimmt noch einmal wieder.“

Dabei wird die dänische Gruppe auch von Landsleuten unterstützt, die in Schottland leben und die extra von der Insel angefahren sind: „Wir sind mit einem Minibus mehr als zehn Stunden unterwegs gewesen. Jetzt muss Barcelona nur noch den Titel holen“, sagt Martin Moatensen.

Zahlreiche Fans kommen mit ihren roten Trikots direkt aus Ungarn und hatten am Samstagabend nach dem Einzug von Veszprém gegen Kiel ins Finale des Final 4 Grund zum Feiern. Dafür investierte man auch Zeit ins Outfit. Komplett in Rot inklusive Kopf und Hände war Josef Fischer unterwegs: „Wir haben uns schon die Tickets für das nächste Jahr gesichert. Die Leute können hier feiern und der Umgang ist absolut fair und freundlich. Aber natürlich hat keine Mannschaft eine Chance gegen Veszprém“, sagt der Ungar selbstbewusst.

Das letzte Mal war Jan Jaros aus Kielce vor 20 Jahren in Köln, jetzt ist er wieder da, um seinen Klub, den KS Vive Tauron Kielce, anzufeuern: „Das wird für unsere Spieler nicht einfach gegen Barcelona, die sind sehr stark. Aber ich freue mich auf das Fest und bleibe das gesamte Wochenende in Köln, egal wie das Spiel ausgeht.“

Komplett in den Vereinsfarben Schwarz und Weiß sind die Kieler Fans vom Knochenklub unterwegs, der zum großen THW-Fanclub der Zebra-Sprotten gehört. „Insgesamt sind wir mit fünf Bussen hier. Kiel ist einfach die beste Mannschaft der Welt, da braucht es auch die beste Unterstützung. Wir sind, seitdem es das Final 4 hier gibt, in Köln“, sagt Präsident Willi Waldmann gut gelaunt vor dem ersten Halbfinale. Gleich drei verschiedene Schals und zwei Trikots hat der Kieler Fan Rode Wallenborn am Körper: „Die Schals gab es im Tausch mit den Fans der anderen Clubs. Und falls Kiel doch nicht ins Finale kommt, habe ich trotzdem immer die richtigen Fanutensilien dabei.“